Vor Achtelfinale gegen DänemarkGeheim-Konzert für die gute Laune – „Rentner“ gewinnen Trainings-Kick

Bundestrainer Julian Nagelsmann gestikuliert während des Trainings.

Bundestrainer Julian Nagelsmann am Freitag (28. Juni 2024) beim Abschlusstraining vor dem Achtelfinale gegen Dänemark.

Im Achtelfinale ist die deutsche Nationalmannschaft gegen Dänemark gefordert. Bei einer Niederlage wäre das EM-Turnier sofort für sie vorbei. Das Dortmunder Stadion soll das Team aber zum Sieg peitschen.

von Marcel Schwamborn (msw)

„Dänen lügen nicht“, sang Komiker Otto Waalkes (75) schon vor knapp einem halben Jahrhundert. Bei der EM 1992 erlebte die deutsche Mannschaft das schmerzlich, als sie als amtierender Weltmeister im Finale von der Urlaubertruppe düpiert wurde.

Am Samstag (29. Juni 2024, 21 Uhr, ZDF & MagentaTV) soll „Danish Dynamite“ auf keinen Fall schon wieder gegen die DFB-Elf zünden. Das Achtelfinale, das erste K.-o.-Spiel bei dieser EM, soll nicht direkt das letzte des Turnier-Gastgebers sein.

Dortmunder Stadion soll gegen Dänemark zur weißen Wand werden

Mit drei Unentschieden und nur zwei geschossenen Toren quälten sich die Dänen in einer schwachen Gruppe auf Rang zwei und damit zum Duell gegen die Nagelsmann-Truppe. Da sollte doch im Dortmunder Stimmungstempel eigentlich nichts anbrennen.

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Das deutsche Team setzt noch mehr denn zuvor auf den Faktor Publikum. Die gelbe Wand, wo sonst die BVB-Fans ihr Team anfeuern, soll zur weißen Wand werden. Die Dänen haben ihren Anhang aufgefordert, in Rot ins Stadion zu kommen. „Unser Ziel war es von Anfang an, Gruppenerster zu werden und in Dortmund zu spielen, egal gegen wen“, berichtete DFB-Sportdirektor Rudi Völler (64).

Deutschlands Antonio Rüdiger in Aktion während des Mannschaftstrainings.

Antonio Rüdiger absolvierte das Abschlusstraining. Sein lädierter Oberschenkel scheint zu halten.

Um die Mannschaft auf das erste Entscheidungsspiel bei der EM einzustimmen, sorgte ein Gastauftritt im Turnier-Camp am Donnerstagabend für gute Laune. Rapper Kontra K radelte durch das Gelände in Herzogenaurach und sang für das Team den Song „Erfolg ist kein Glück“. Der lief bei den bisherigen Spielen immer beim Aufwärmen im Stadion.

Beim Abschlusstraining am Freitag wurde auch wieder eine Tradition fortgesetzt. Erneut wurde in kleinen Spielen zwischen „Team alt“, „Team mittel“ und „Team jung“ ein Sieger ermittelt. Diesmal setzten sich die Mannschafts-„Senioren“ Manuel Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller, Niclas Füllkrug, Emre Can, Pascal Groß, Ilkay Gündogan, Robert Andrich und Antonio Rüdiger durch.

Vor allem die Tatsache, dass Abwehr-Boss Rüdiger auch das interne Duell bestreiten konnte, ist ein Signal, dass sein lädierter rechter Oberschenkel hält. Nico Schlotterbeck anstelle des gesperrten Jonathan Tah dürfte demnach die einzige Änderung in der Defensivreihe sein.

Die zweite große Aufstellungsfrage wird sich erst am Samstag klären. Bringt Nagelsmann seinen Top-Joker Füllkrug ausgerechnet in dessen Heim-Stadion Dortmund erstmals von Anfang an? Müsste dann Kai Havertz, der vor seinem 50. Länderspiel steht, auf die Bank? Oder erhält sogar Florian Wirtz eine Pause? „Ich kann mir im Moment schwer vorstellen, dass er nicht aufläuft“, sagte Völler dazu. Oder überrascht am Ende der Bundestrainer doch seinen Sportdirektor?

Julian Nagelsmann grübelt noch: Füllkrug erstmals in der Startelf?

Egal, wer letztlich den Vorzug erhält: Dänemark darf nicht zur Stolperfalle werden. Ein mögliches Viertelfinale in Stuttgart gegen Spanien, dem einzigen Team, das in der Gruppenphase alle drei Spiele gewinnen konnte, sowie ein Halbfinale in München gegen Frankreich oder Portugal sind die Ziele.

„Wir wollen uns Schritt für Schritt vorankämpfen“, sagte Routinier Müller mit großer Vorfreude. „Jetzt geht's rund, jetzt geht's das erste Mal um alles. Let's go, auf geht's!“