Versöhnlicher Abschluss des ersten Saison-Abschnitts! Steffen Baumgart (52) und der Hamburger SV können die aktuelle Länderspielpause dank des 4:1-Erfolgs gegen Preußen Münster vom vergangenen Wochenende einigermaßen in Ruhe bestreiten.

Nach zuvor nur vier Punkten aus drei Spielen hatte beim HSV schon wieder das Grummeln eingesetzt, das Baumgart über weite Teile seiner erfolglosen Rückrunden-Mission mit dem verpassten Bundesliga-Aufstieg begleitet hatte. Der geglückte Anschluss nach oben bringt jetzt erst mal wieder etwas Entspannung rein. Doch ein auch aus Köln bekanntes Baumgart-Problem ist am Volkspark aktuell wieder Thema.

HSV-Neuzugang muss nicht nur auf dem Rasen Vollgas geben

Kurz vor Transfer-Schluss legten die Nordlichter noch einmal auf dem Transfermarkt nach, stellten Baumgart im Franzosen Lucas Perrin (25) eine Abwehr-Verstärkung bereit.

Der Innenverteidiger bringt zwar die Erfahrung aus 99 Erstliga-Spielen in seiner Heimat mit, dafür allerdings keinerlei Deutsch-Praxis. Und das macht die Sache durchaus kompliziert.

Bis der aus Straßburg verpflichtete Perrin das erste Mal auf dem Trainingsplatz stand, blieb der Kontakt mit Baumgart aus. „Der Trainer spricht kein Englisch, also lief alles über Claus Costa“, erklärte Perrin laut „Hamburger Abendblatt“, warum er sich zunächst an den Hamburger Direktor Profifußball halten musste.

Baumgart selbst macht keinen Hehl daraus, dass er eigentlich in erster Linie Spieler um sich scharen möchte, die der deutschen Sprache mächtig sind. Beim 1. FC Köln tätigte er im Trainingslager im Sommer 2023 Aussagen, die jetzt auch im Falle von Perrin gelten: „Ich bin eher der, der leider mit dem Englischen nicht so gut kann.“

Baumgart gab damals zu, dass es so zu Problemen kommen könne. Er erklärte: „Es ist schwierig für jemanden, der die Sprache nicht spricht, wenn er dann von draußen etwas lauter angesprochen wird. Er weiß dann nicht, ob es positiv oder negativ gemeint ist, daran muss er sich gewöhnen.“

Gleichzeitig zeigte sich der damalige FC-Coach sich – zu jener Zeit im Fall des neu verpflichteten dänischen Mittelfeldspielers Jacob Christensen (23) – jedoch auch zuversichtlich: „Das kriegen wir aber relativ schnell hin.“

Auf diese Entwicklung hofft Baumgart jetzt auch bei Perrin – der gleichzeitig fleißig Deutsch lernen will, um nicht nur sportlich so schnell wie möglich den Anschluss zu schaffen.

Weil er in Straßburg zuletzt ausgemustert worden war und nur noch individuell trainieren durfte, bat er allerdings rund um seinen 45-Minuten-Einsatz im Testspiel gegen Holstein Kiel (0:1) um Geduld, versicherte: „Ich brauche noch Zeit“.