Das Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga lässt den Ton im hohen Norden rauer werden. Holstein Kiels Kapitän Philipp Sander machte das mit seiner Ansage in Richtung Steffen Baumgart deutlich.
„Irgendwelche Sprüche im Fernsehen“Ansage für Steffen Baumgart: Bald-Gladbacher geht HSV-Coach an
von Béla Csányi (bc)
Hitzige Stimmung im hohen Norden! Die Aufstiegsplätze in der 2. Bundesliga spielen vor allem die Klubs aus der oberen Hälfte der Deutschland-Karte unter sich aus.
Hinter Tabellenführer FC St. Pauli haben sich mit Holstein Kiel und dem Hamburger SV gleich zwei weitere Nordlichter versammelt. Ein Vorteil im recht lokal angelegten Rennen um die besten Plätze: Die Giftpfeile in Richtung der Konkurrenz sind deutlich kürzer unterwegs und erreichen schneller ihr Ziel.
Verbaler Schlagabtausch zwischen Hamburg und Kiel
Die Probe aufs Exempel startete zuletzt bereits Kiel-Kapitän Philipp Sander (26), der zum Konter gegen eine Aussage von HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) ausholte. Dabei wurde deutlich: Trotz seines bevorstehenden Wechsels zu Borussia Mönchengladbach ist der Kapitän der Störche im Aufstiegsrennen weiter voll bei der Sache.
Dass Baumgart Stadtrivale St. Pauli im „NDR-Sportclub“ angesichts von zehn Punkten Rückstand als bereits enteilt bezeichnet und Holstein als den großen Hamburger Konkurrenten auserkoren hatte, ließ Sander im Interview mit den „Kieler Nachrichten“ nicht unkommentiert.
Feurig schoss der Mittelfeldspieler in Richtung Hansestadt: „Wir konzentrieren uns in dieser Phase weniger darauf, im Fernsehen irgendwelche Sprüche zu drücken, sondern schauen nur auf uns, arbeiten im Training und wollen die sportlichen Antworten auf dem Platz geben. Abgerechnet wird am Ende.“
Auf der folgenden HSV-Pressekonferenz am Freitag blieb ein erneuter Verbalangriff zumindest aus, stattdessen lobte Baumgart den „guten Job“ der Kieler in der laufenden Saison und forderte: „Wir müssen gucken, dass wir unsere Hausaufgaben machen.“ Immerhin beträgt der Vorsprung des HSV auf Fortuna Düsseldorf auf Platz vier nur ein Pünktchen.
Ganz im Sinne Sanders erklärte er außerdem: „Wir gucken, was bei uns gut gelaufen ist und versuchen das weiterzuentwickeln. Ich finde, da haben wir genug zu tun.“ Den Anfang macht am Sonntag das Gastspiel bei Greuther Fürth.
Zwischen Hamburg und Kiel geht es im Saisonfinale übrigens nicht nur auf psychologischer Ebene zur Sache, sondern auch auf dem Rasen. Am 30. Spieltag gastiert Holstein in einem dann womöglich vorentscheidenden Spiel beim HSV. Das Nordduell steigt als Samstagabend-Topspiel am 20. April (20.30 Uhr/Sport1 und Sky).