„Dunkler Fleck in meinem Leben“ARD-Kommentator Bartels macht Geständnis über Spielsucht

ARD-Kommentator Tom Bartels am 11. Mai 2024 vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Union Berlin.

ARD-Kommentator Tom Bartels am 11. Mai 2024 vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Union Berlin.

ARD-Kommentator Tom Bartels hat in einem Podcast gebeichtet, dass er spielsüchtig war. Damals häufte der heute 59-Jährige Schulden in fünfstelliger Höhe an.

von Sebastian Bucco  (buc)

Seine Stimme kennt wirklich jeder Fußballfan in Deutschland. Sätze wie „Mach ihn, er macht ihn! Mario Götze!“ haben sich in die Köpfe von unzähligen Zuschauerinnen und Zuschauern eingebrannt.

Deswegen zählt ARD-Mann Tom Bartels (59) zu den beliebtesten Kommentatoren in Funk und Fernsehen. In einem Podcast mit Sat.1-Moderatorin Marlene Lufen (53) hat der 59-Jährige nun jedoch über eine dunkle Zeit in seinem Leben gesprochen.

Tom Bartels: „Hat mich schnurstracks in die Spielothek geführt“

In der neusten Folge von „M wie Marlene – Wie gelingt das Leben?“ hat Bartels nämlich gebeichtet, dass er spielsüchtig war. Nach dem Abitur ging es zunächst mit einer Banklehre weiter: „Meine Freundin hat als Au-pair in den USA gearbeitet. Ich hatte nur diese Ausbildung, Fußballtraining und Tennis. Ich habe mich gelangweilt und das hat mich schnurstracks in die Spielothek geführt.“

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Bartels führt weiter aus: „Ich dachte, ich habe es im Griff und kann da ein zweites Standbein etablieren. Ich wollte den Lebensstandard über die Gewinne finanzieren und das ist krachend schiefgegangen.“

Statt also das große Geld zu machen, häufte der Kommentator einen stattlichen Schuldenberg an. In rund zweieinhalb Jahren verlor Bartels damals eine „nicht ganz kleine“ fünfstellige Summe. „Es war ein dunkler Fleck in meinem Leben“, gesteht der ARD-Mann.

ARD-Kommentator Tom Bartels konnte sich auf seine Eltern verlassen

Anschließend bürgten seine Eltern für ihn, stellten jedoch eine entscheidende Bedingung: „Mein Vater sagte: ‚Wir bürgen jetzt dafür, du zahlst das aber zurück auf Heller und Pfennig. Vorher kannst du nicht studieren.‘ Und das habe ich dann gemacht.“

„Ich habe mir einen Job gesucht in einer Fabrik, da konnte ich mehr verdienen als in der Bank. Da habe ich anderthalb Jahre wirklich stramm gearbeitet und habe dann alles zurückgezahlt“, berichtet Bartels glücklich.

Seine Lektion hat der 59-Jährige gelernt: „Es war mir eine Lehre fürs Leben. Das zu meiden ist gar nicht so leicht, wenn du da einmal drin bist und auch oft etwas gewonnen hast. Das löst Glücksgefühle aus, die du natürlich nicht mehr hast, wenn du nicht spielst. Danach habe ich das dann für mich komplett beendet.“

In der Folge studierte Bartels an der Sporthochschule Köln mit dem Schwerpunkt Publizistik. Seine Karriere begann der Kommentator dann in der Sportredaktion des WDR und entwickelte sich über die Jahre zu einem der bekanntesten Sportjournalisten in Deutschland.