In Belgiens Fußball-Auswahl brodelt es. Top-Torhüter Courtois will wieder spielen – das aber missfällt einem teaminternen Rivalen. Der ehemalige Bundesligaprofi trifft eine radikale Entscheidung.
„Finde es merkwürdig“Aus Protest gegen Kollegen: Ex-Bundesliga-Torwart schmeißt bei Nationalteam hin

Copyright: Rolf Vennenbernd/dpa
Der Ex-Wolfsburger Koen Casteels (hier während der EM 2024) tritt aus Protest von der Nationalmannschaft zurück.
Der ehemalige Wolfsburger Bundesliga-Torhüter Koen Casteels hat aus Protest seine Karriere in der belgischen Fußball-Nationalmannschaft beendet.
Der 32-Jährige kritisiert, dass der Verband Real Madrids Torwart Thibaut Courtois trotz des jüngsten Zerwürfnisses zurückgeholt hat.
Neuer Nationaltrainer holt Courtois zurück
„Zunächst einmal finde ich es ein bisschen seltsam, dass Courtois selbst entscheiden kann, ob er zurückkommt. Und dann finde ich es sehr merkwürdig, dass der Verband seinen Karren derart um 180 Grad dreht, den roten Teppich ausrollt und ihn mit offenen Armen zurück empfängt, obwohl die Aktion dieselbe geblieben ist und sich im Grunde nichts geändert hat“, sagte Casteels im Podcast „MidMid“.
Das entspräche „nicht den Werten und Standards, die ich an einen Mannschaftssport oder eine Sportorganisation stelle“, so der Keeper.
Casteels war zur belgischen Nummer eins aufgestiegen, weil Courtois wegen eines Streits mit Auswahlcoach Domenico Tedesco im Sommer 2023 seinerseits von der Nationalmannschaft zurücktrat.
Inzwischen ist Tedesco gefeuert und durch den Franzosen Rudi Garcia ersetzt worden. Und der neue Coach setzt auf Courtois, den er für den besten Torwart der Welt hält.
Casteels sagte, dass der Zwist von damals – bei dem in Abwesenheit von Kevin de Bruyne nicht Courtois, sondern Romelu Lukaku für ein Spiel zum Kapitän ernannt worden war – immer noch ein Thema in der Mannschaft sei.
Einige Spieler seien dabei seiner Meinung, sagte Casteels. Er war im Sommer 2024 nach neun Jahren vom VfL Wolfsburg nach Saudi-Arabien gewechselt. (dpa)