Hansi Flick feiert beim FC Barcelona einen erfolgreichen Liga-Start in Spanien. Für Aufsehen sorgt anschließend aber einer seiner Stars, der zum Auftakt gar nicht im Kader stand.
Er stand nicht im KaderImage-Debakel beim Flick-Debüt: Barca-Star auf frischer Tat ertappt
von Béla Csányi (bc)
Auch ohne die volle Kapelle hat Hansi Flick (59) einen erfolgreichen Start beim FC Barcelona gefeiert. Wie seine deutschen Vorgänger Hennes Weisweiler und Udo Lattek startete er seine Mission in der Primera División am Samstag (17. August 2024) mit einem Sieg.
Der ehemalige Fußball-Bundestrainer siegte mit den Katalanen 2:1 (1:1) zum Saisonauftakt beim FC Valencia, weil sein ehemaliger Bayern-Schützling Robert Lewandowski (35) einen Doppelpack schnürte. Weisweiler war 1975 mit einem 3:2 beim FC Elche, Lattek 1981 mit einem 4:0 gegen den FC Cadiz in die Liga gestartet.
Hansi Flick tütet ersten Dreier mit Barca ein
Verzichten musste Flick nicht nur auf Neuzugang Dani Olmo (26), der vor einer Woche vom Bundesligisten RB Leipzig für 55 Millionen Euro Ablöse plus mögliche Boni verpflichtet worden war. Der angeschlagene DFB-Kapitän Ilkay Gündogan (33), um den sich plötzlich Wechsel-Gerüchte ranken, fehlte ebenso wie die verletzten Gavi (20) und Frenkie de Jong (27).
Ebenfalls nicht im Kader stand der spanische Europameister und Olympiasieger Fermín López (21), dem nach seinem Turnier-Doppelpack aus EM und Olympia noch Sonderurlaub eingeräumt wird.
Das Spiel seiner Kollegen verfolgte der Mittelfeldspieler zwar pflichtbewusst vor dem heimischen Fernseher, wie ein Posting in seiner Instagram-Story verriet. Dort wurde bei genauem Hinsehen aber auch deutlich: López schaute sich das Spiel auf einer illegalen Streaming-Seite an.
Im später gelöschten Eintrag war der Link der Website zu sehen, die Livestreams zu diversen Sport-Events kostenlos zur Verfügung stellt. Von aufmerksamen Fans wurde López auf frischer Tat ertappt, viele teilten das Bild bei Social Media umgehend und sorgten in Spanien für eine viel diskutierte Lachnummer.
Schließlich geht die heimische Liga seit vielen Jahren energisch gegen Online-Piraterie rund um ihre Spiele vor, beklagt Verluste in Höhe Hunderter Millionen Euro. Präsident Javier Tebas (62) hatte sich erst vor wenigen Monaten Ärger eingehandelt, weil er in diesem Zusammenhang sogar einen unpassenden Vergleich zu kinderpornografischen Inhalten gezogen hatte.
Dass selbst ein fürstlich verdienender Europameister und Olympiasieger auf die von Millionen Fans genutzten Gratis-Seiten zurückgreift und sich dabei dann auch noch erwischen lässt, dürfte den Liga-Bossen entsprechend die Zornesröte ins Gesicht getrieben haben.
Am Wochenende sorgte der Fall jedenfalls schonmal für ein Image-Fiasko der massiven Anti-Piraterie-Kampagnen von La Liga. „Ein Fußballer schaut Fußball per Online-Piraterie, jetzt stell dir vor, was dann der Bäcker um die Ecke macht“, schrieb ein Nutzer bei X direkt an Tebas gerichtet: „Solange man 100 Euro für verschiedene Abos zahlen muss, wirst du die Piraterie nicht mal aufhalten können, wenn du betest.“ (mit sid)