Erneute Pokal-Enttäuschung für Bayer Leverkusen. Das 1:2 gegen den Karlsruher SC sorgt für viel Frust. Für die Werkself hatte das wenig später folgende Aus des FC Bayern positive und negative Folgen.
Erneute Pokal-BlamageBayerns Gladbach-Klatsche ist für Leverkusen Fluch und Segen zugleich
von Béla Csányi (bc)
Leverkusen. Die Enttäuschung in der BayArena war am Mittwochabend (27. Oktober 2021) riesig, als der Schlusspfiff um 20.23 Uhr das peinliche Pokal-Aus in Runde zwei gegen Zweitligist Karlsruher SC besiegelte.
Allerdings: Der Spott für die Bayer-Blamage war ganz schnell wieder vergessen. Denn keine Dreiviertelstunde später lag der FC Bayern München in der Pokal-Spätschicht schon in der 21. Minute mit 0:3 in Mönchengladbach hinten. Das 0:5 war am Ende das große Thema des Pokal-Abends, die Leverkusener Pleite schien beinahe vergessen. Für die Werkself zwar ein schwacher Trost, schließlich war die Münchner Pokal-Klatsche für Bayer Fluch und Segen zugleich.
Bayer Leverkusen kann Bayern-Ausrutscher im Pokal erneut nicht nutzen
„Die Enttäuschung ist sehr groß. Das ist nur schwer zu verarbeiten“, sagte Innenverteidiger Jonathan Tah (25) nach Spielschluss. Trainer Gerardo Seoane (42) kritisierte die fehlende Entschlossenheit seines Teams. Rund zwei Stunden später dürfte die Enttäuschung mit Blick auf den weiteren Verlauf im DFB-Pokal noch größer ausgefallen sein.
Denn mit Rekord-Sieger Bayern München ist der traditionell heißeste Anwärter auf den Pott schon im zweiten Jahr in Folge nicht einmal mehr im Achtelfinale dabei. Die Titelchancen für die ambitionierte Bundesliga-Konkurrenz aus Dortmund, Leipzig und eben Leverkusen erhöhen sich automatisch – es sei denn, man wirft die Gelegenheit zu Hause gegen einen Zweitligisten schon im Voraus fahrlässig weg.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Leverkusen die gesteigerten Aussichten nach dem historischen Bayern-Patzer bei Holstein Kiel nicht nutzen können. Eine Runde später folgte das Aus bei Regionalligist Rot-Weiss Essen. Borussia Dortmund und RB Leipzig stürmten dagegen ins Finale nach Berlin, das die Werkself im Vorjahr noch erreicht und – gegen Bayern München – verloren hatte.
Bayer Leverkusen bleibt nach Pokal-Blamage von großer Häme verschont
Immerhin hatte Fußball-Deutschland kaum Zeit, die Leverkusener Heimniederlage vom Mittwoch so richtig aufzuarbeiten. Spott und Häme von Experten und Fans in den sozialen Netzwerken kassierten stattdessen die im Borussia-Park dramatisch vorgeführten Münchner.
Die interne Aufarbeitung in Leverkusen dürfte dagegen auf Hochtouren laufen. Ausgerechnet der sonst so zuverlässige Keeper Lukas Hradecky (31) leitete das Gegentor zum entscheidenden 1:2 mit einem dicken Patzer ein – nachdem er die eigene Offensive nach dem 2:2 im Derby beim 1. FC Köln am Sonntag noch öffentlich kritisiert hatte.
„Das kotzt mich an“, polterte der Finne in Köln über den Chancenwucher nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung. Die Worte vom Sonntag fassen die Katerstimmung in Leverkusen nach inzwischen vier sieglosen Spielen auch vier Tage später treffend zusammen.