Schade schockt LeverkusenJoker schießt Freiburg an der Werkself vorbei auf Rang drei

Kevin Schade vom SC Freiburg erzielt ein Tor gegen Leverkusen.

Kevin Schade vom SC Freiburg überwindet Leverkusens Keeper Lukas Hradecky am 19. Dezember 2021.

Freiburg krönte eine herausragende Hinrunde mit dem dritten Tabellenplatz. Ein spätes Tor von Schade sichert den Sieg gegen Leverkusen.

Böse Bescherung für die Werkself, beste Festtags-Laune im Breisgau. Christian Streich drehte an seiner Bank regelrecht durch und schüttelte seine Assistenten. Für den 100. Sieg als Coach des SC Freiburg konnte es keinen besseren Moment geben. Dank des 2:1-Siegs über Bayer Leverkusen überwintert Freiburg auf Champions-League-Platz drei. Für die Werkself endet das Jahr mit einer neuen Enttäuschung. 

In Freiburg werden damit Erinnerungen an die historisch starke Spielzeit 1994/95 geweckt, als der Sportclub sowohl zur Winterpause als auch am Saisonende Platz drei belegt hatte. Allerdings hatte dieser Tabellenplatz damals noch keinen Champions-League-Status inne, seinerzeit qualifizierte sich einzig der Meister für die damals noch kompaktere Königsklasse.

Kurz vor dem zehnjährigen Dienstjubiläum von Streich am 29. Dezember trafen Vincenzo Grifo (32. Minute) per Handelfmeter und der eingewechselte Kevin Schade (84.) für Freiburg. Beim Siegtreffer machte Gäste-Keeper Lukas Hradecky keine gute Figur. Für Leverkusen war das Tor von Charles Aranguiz (45.+2) zu wenig, die Werkself rutschte vor der kurzen Weihnachtspause von Rang drei auf Platz vier zurück.

Alles zum Thema Christian Streich

„Wenn man 29 Punkte und Platz drei hat, kann man nur zufrieden sein. Wir haben in meinen Augen nicht ein schlechtes Spiel dabei gehabt“, sagte Freiburgs Christian Günter bei DAZN: „Wir können auf eine sehr gute Hinrunde blicken. Wir wollen aber auch in der Rückrunde hungrig bleiben.“

Vincenzo Grifo brachte Freiburg mit frechem Elfmeter in Führung

Die Freiburger begannen von der coronabedingt arg limitierten Kulisse von nur 750 Zuschauern furios und hätten schon nach drei Minuten mit zwei Toren führen können. Nico Schlotterbeck hatte schon nach wenigen Sekunden aus spitzem Winkel das 1:0 auf dem Fuß (1.), doch der U21-Europameister scheiterte ebenso wie kurz darauf Lucas Höler (3.) am stark parierenden Bayer-Torwart Hradecky.

Elfmeter-Tor für den SC Freiburg durchVincenzo Grifo.

Mit diesem frechen Lupfer vom Elfmeterpunkt traf Vincenzo Grifo gegen Leverkusens Lukas Hradecky am 19. Dezember 2021.

Auch in der Folge blieben die Gastgeber spielbestimmend, kombinierten sich ein ums andere Mal mit feinem Kurzpassspiel scheinbar mühelos durch die löchrige Gäste-Defensive. Allein: Die mangelhafte Chancenverwertung, die den Freiburgern schon zuletzt viele Punkte gekostet hatte, blieb auch zum Hinrunden-Ende schlecht.

So war Höler (13.) nach einem Steilpass von Grifo einen Tick langsamer als der herauseilende Hradecky, auch die wuchtigen Distanzschüsse von Christian Günter (25.) und Nicolas Höfler (27.) fanden nicht ihr Ziel. So musste ein von Jeremie Frimpong verursachter Handelfmeter zur Führung herhalten. Grifo trat an - und überraschte Hradecky mit einem fast schon arrogant anmutenden Lupfer.

Kopfballtreffer von Charles Aranguiz in Freiburg.

Nach einer Ecke erzielte Leverkusens Charles Aranguiz per Kopf am 19. Dezember 2021 den Ausgleich in Freiburg.

Die Leverkusener, die sich bis dato vornehmlich aufs Hinterherlaufen konzentriert hatten, wurden nach dem Gegentor agiler sowie mutiger. Und wurden noch vor der Pause - etwas glücklich - mit dem Ausgleich belohnt: Nach einem Eckball von Florian Wirtz und einem artistischen Fallrückzieher von Jonathan Tah im Strafraum reagierte Aranguiz am schnellsten und köpfte aus kurzer Distanz ein.

Der Treffer gab Bayer auch nach der Pause Auftrieb, die Leverkusener waren nun präsenter und hatten auch mehr Spielanteile. Gefährlich wurde es dennoch nur selten vor dem Freiburger Tor, der 16-Meter-Schuss von Amine Adli (58.) stellte SC-Torwart Mark Flekken vor keine Probleme.

Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber sichtlich Mühe, an ihr hohes Tempo aus Hälfte eins anzuknüpfen. Als es bereits nach einem Unentschieden aussah, traf doch noch der eingewechselte Schade, der nach einer Flanke vor dem Leverkusener Keeper Hradecky den Ball ins Tor spitzelte. (msw/dpa)