Trotz guter 0:3-ErfahrungAlonso erlebt Final-Debakel – Ankündigung lässt Funkel zittern

Die Super-Serie von Bayer Leverkusen fand im Finale der Europa League ihr Ende. Xabi Alonso verspricht schnelle Lehren, das bereitet vor allem Friedhelm Funkel Sorgen, meint unser Autor in seiner Kolumne.

von Christian Knop  (knop)

Erinnern wir uns doch kurz ans Champions-League-Finale im Mai 2005 in Istanbul, der Anlass dafür erschließt sich gleich. Nach 44 Minuten lag der italienische Topklub AC Mailand gegen den FC Liverpool 3:0 vorn, der Ausgang des Spiels schien klar.

Doch dann geschah Wundersames. Die Engländer holten den Rückstand innerhalb von sechs Minuten auf und egalisierten, jetzt kommt's, durch Xabi Alonso. 3:3, im Elfmeterschießen machte Liverpool den Deckel drauf. Ein Spiel für die Ewigkeit.

Xabi Alonso hofft auf schnellen Lerneffekt

Am Mittwoch stand Alonso wieder in einem Finale gegen ein italienisches Team, lag wie damals mit 0:3 hinten – und musste hilflos mit ansehen, wie seine bis dahin so schnörkellos-herrlich-unaufhaltsame Fußball-Spaß-Truppe gegen Bergamo nichts auf die Reihe bekam.

Alles zum Thema DFB-Pokal

Die Leichtigkeit des Seins war wie weggeblasen, das Team schien wie gelähmt, von einer irren Wendung der Partie war Leverkusen diesmal so weit weg wie der 1. FC Köln vom Umbau des Geißbockheims.

Nach 51 Spielen in Folge ohne Niederlage also die erste – dummerweise im Europa-League-Finale. Was für eine bittere Pille, und auch Alonso selbst wurde das Gefühl nicht los, dass er nicht ganz unschuldig daran war.

„Wir werden viel daraus lernen. Vor allem ich“, sagte der Spanier. Eine offene Erkenntnis, die einer Entschuldigung gleichkommt und auf eine vermurkste Taktik samt Aufstellung hindeutet. Am Samstag spielt Leverkusen im Pokalfinale gegen den 1. Kaiserslautern von Trainer Friedhelm Funkel. Es ist anzunehmen, dass der Zweitligist leiden wird, wenn Alonso schnell lernt.