Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trat am dritten Spieltag der Nations League in Budapest gegen Ungarn an. Vor dem Anpfiff sorgten die ungarischen Fans erneut für Aufsehen.
Pfiffe, Pyro, ParolenComeback im Stadion: Berüchtigte Ungarn-Fans legen vor DFB-Duell los
Deutschlands Fußballer in der Nations League unter Zugzwang: Hansi Flick (57) und sein Team peilten am Samstagabend (11. Juni 2022) den ersten Sieg im dritten Spiel an. Gegner in Budapest war Ungarn. Nach den schlimmen Vorfällen bei der EM im vergangenen Jahr gab es auch diesmal wieder Fan-Wirbel rund ums Spiel.
So detonierten bereits Stunden vor dem Anpfiff der Partie im Stadionumfeld Böller und Feuerwerkskörper. Vereinzelt formierten sich schwarz gekleidete ungarische Fan-Gruppen in der Stadt. Beim gemeinsamen Marsch zum Stadion wurde reichlich Pyrotechnik abgebrannt.
Schwarze Shirts (oft mit dem Schriftzug „Magyarország“ – „Ungarn“) sind derweil auch das Erkennungszeichen der sogenannten „Karpaten-Brigade“ – eine Gruppe von Hunderten gewaltbereiten und teils rechtsextremen Ultras verschiedener ungarischer Klubs.
Ungarns „Karpaten-Brigade“ bei DFB-Spiel im Stadion
Beim bislang letzten Duell, im EM-Gruppenspiel am 23. Juni des vergangenen Jahres in München, hatte Leon Goretzka (27) nach seinem Tor zum 2:2-Endstand beim Jubeln ein Herz in Richtung der schwarzen Meute im Ungarn-Block geformt. Während des Spiels waren die Gäste-Fans zuvor mehrfach durch rassistische Schmähungen und Gesten in der Allianz-Arena aufgefallen.
Nun, beim erneuten Aufeinandertreffen in Budapest, schienen zumindest die Verantwortlichen sich redlich Mühe zu geben: Sie wählten Bayern-Star Goretzka als Titelfigur für das Stadionheft – neben Ungarns Offensiv-Künstler Dominik Szoboszlai (21) von RB Leipzig.
Als dann eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff DFB-Keeper Manuel Neuer (36) als erster Nationalspieler zum Aufwärmen auf den Rasen kam, wurde er mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Selbes Spiel kurz darauf, als Neuers Kollegen den Rasen der Puskas-Arena betraten. Die Stimmung vor dem Anpfiff: Bereits ordentlich aufgeheizt.
Eklat bei EM: Ungarn spielt gegen Deutschland auf Bewährung
Aufgrund der Verfehlungen der ungarischen Fans bei der EM hatte die UEFA den Verband zu zwei Heim-Geisterspielen verurteilt. Dennoch lotste der Verband am ersten Spieltag vor einer Woche (4. Juni) gegen England (1:0) etwa 30.000 Menschen ins Stadion, davon viele Kinder. Einer Regel-Schlupfloch der UEFA machte es möglich.
Nach einem Einspruch war die Strafe unterdessen auf ein Spiel reduziert worden. Ungarn steht nun unter besonderer Beobachtung – und spielt gegen Deutschland auf Bewährung.
Einsicht scheint es bei den ungarischen Fans bislang allerdings nicht zu geben: Erst kürzlich, am ersten Nations-League-Spieltag vor einer Woche (4. Juni), hatten ungarische Fans die Mannschaft Englands bei deren Kniefall ausgebuht. Die nächste hässliche Aktion. (kos, msw)