Brandt im Sommer weg?BVB-Coach Kovac: „Nach der Schlacht kann jeder General sein“

Julian Brandt konnte die Erwartungen an ihn in seinen bisher sechs BVB-Jahren nie vollends erfüllen, zuletzt gab es sogar bereits Wechselgerüchte. Trainer Niko Kovac sprach jetzt über seinen Schützling.

von Tobias Schrader  (tsc)

Noch im Februar sagte Niko Kovac (53) über Julian Brandt (28), dass die Nummer zehn von Borussia Dortmund „irgendwo in der Range“ mit den beiden deutschen Wunderkindern Jamal Musiala (22) und Florian Wirtz (21) sei.

Eine Aussage, für die der BVB-Trainer von Fans und Experten belächelt wurde. Zwar hat Brandt zweifellos herausragende fußballerische Anlagen, viel zu selten zeigt er diese allerdings auf dem Spielfeld, wenn es drauf ankommt.

Borussia Dortmund: Julian Brandt im Sommer weg?

Der deutsche Nationalspieler (48 Länderspiele) lässt sein Können immer wieder aufblitzen, konstant kann er seine Leistungen aber nicht zeigen. Vor allem in der aktuellen Saison sieht sich der gebürtige Bremer viel Kritik ausgesetzt. Vor der Saison bekam er die Rückennummer zehn, wurde zudem zum Vize-Kapitän.

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14 Torbeteiligungen in 41 Pflichtspielen sind zwar nicht unterirdisch, aber eben auch nicht herausragend und eigentlich auch zu wenig für einen Spieler mit der Qualitäten eines Julian Brandt.

Der 28-Jährige gilt deshalb plötzlich als Abgangskandidat im Sommer, zuletzt gab es sogar schon Gerüchte über einen Wechsel zu Werder in seine Heimatstadt Bremen.

Kovac nahm ihn jetzt aber in Schutz und sagte gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ über die Kritik an Brandt: „Es gibt bei uns in Kroatien einen ganz guten Spruch: ,Nach der Schlacht kann jeder General sein.‘ Ich registriere, dass die Meinungen über Jule hier im Umfeld auseinandergehen.“

Allerdings würde die allermeisten den Techniker eben nicht persönlich kennen: „Ich kenne ihn als Trainer und finde ihn wirklich klasse. Er ist ein toller Fußballer. Er hat sehr viel gespielt und sehr viele gute Momente gehabt. Er hat aber auch sehr viele Körner gelassen, deswegen habe ich ihm im Heimspiel gegen Barcelona die Pause gegeben. Und da haben andere Spieler sehr gut performt, die hereingekommen sind. Das dann zu honorieren, ist auch Teil des Leistungsgedankens.“

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Zu den Abgangsgerüchten über seinen Schützling äußerte sich Kovac nicht. Aber ob Wechsel oder nicht: Erst einmal will der Trainer mit Brandt und dem BVB in der Bundesliga-Tabelle noch so weit wie möglich nach oben klettern.

Vier Spieltage vor Schluss haben die Schwarz-Gelben vier Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz. Die Qualifikation für die Königsklasse würde wohl auch einen Brandt-Verbleib an der Strobelallee erhöhen.