BVB-Trainer im FokusLothar Matthäus erklärt Beobachtung zu Nuri Sahin: „Auffällig“

Nuri Sahin spulte an der Seitenlinie ein gewaltiges Pensum ab, doch für den Sieg im Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern reichte es beim BVB nicht.

von Béla Csányi  (bc)

Prestige-Erfolg verpasst! Vor wenigen Wochen noch massiv in der Kritik, hat Nuri Sahin (36) mit Borussia Dortmund trotz deutlicher Fortschritte nicht den ganz großen Befreiungsschlag geschafft.

Der BVB schnupperte gegen den FC Bayern beim 1:1 im Bundesliga-Klassiker am Samstagabend (30. November 2024) lange am Sieg, der für den im Sommer vom Assistenten zum Trainer beförderten Sahin einen echten Meilentein bedeutet hätte. Dafür hatte Sahin über die volle Spielzeit alles gegeben.

Nuri Sahin sogar mit Ansage an BVB-Balljungen

Von Beginn an war Sahin in seiner Coaching-Zone voll da, korrigierte Details in der Arbeit mit und gegen den Ball. Und selbst für die Balljungen hatte er im Laufe der zweiten Halbzeit Anweisungen parat, wie Sky-Kommentator Wolff Fuss (48) bemerkte.

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Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (63), der das Spiel beim Bezahlsender als Co-Kommentator und Experte begleitete, hatte Sahin ganz genau im Blick. Zur Mitte des zweiten Durchgangs sprach er daher auch über eine Beobachtung, die ihm besonders imponierte.

Als Schiedsrichter Sven Jablonski (34) die Partie wegen einer Verletzung kurz unterbrochen hatte, herrschte vor der Dortmunder Bank direkt wieder reges Treiben.

„Auffällig: Sahin nutzt jede Unterbrechung, kommuniziert mit seinen Spielern“, bemerkte Matthäus: „Meistens mit den Führungsspielern, in dem Fall ist es (Pascal) Groß. (Felix) Nmecha kommt noch raus, kriegt auch noch Anweisungen.“

Trotz des frühen Rückschlags mit der verletzungsbedingten Auswechslung von DFB-Verteidiger Waldemar Anton (28) in der 25. Minute behielten Sahins Schützlinge lange Zeit auch dank dieser kurzen Gespräche ihre Linie, ließen nur wenige Großchancen der Bayern zu. Zugute kam dem BVB hier allerdings auch, dass Harry Kane (31) noch vor der Pause verletzt vom Feld musste.

Relativ lange vertraute Sahin beim Heim-Coup gegen den FC Bayern seiner ersten Elf, vollzog die nächsten Wechsel erst in der 73. Minute. Diese Anpassungen reichten allerdings nicht, um die knappe Führung über die Zeit zu retten.

Sahin versuchte von außen alles, sah in der Schlussphase auch Gelb wegen Meckerns. Als Jamal Musiala in der 85. Minute dann aber zum Ausgleich einnickte, war der ansonsten so emsige Coach komplett machtlos.