Tränen-Aus überschattet Heim-Gala gegen GladbachBVB bangt gleich um mehrere Stars – Diagnosen sind da

Jude Bellingham kniet auf dem Rasen neben dem verletzten Giovanni Reyna

Schock-Moment für Schwarz-Gelb: Borussia Dortmunds Jude Bellingham (r.) tröstete im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach den verletzten Giovanni Reyna (am Boden).

Borussia Dortmund hat in der Bundesliga eine 6:0-Heim-Gala gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert. Doch womöglich musste der BVB die drei Punkte teuer bezahlen.

von Anton Kostudis  (kos)

Es war der schwarz-gelbe Charakter-Test: Nach dem 2:4-Desaster unter der Woche in der Europa League gegen Außenseiter Glasgow Rangers erwartete jeder beim BVB am Sonntag (20. Februar 2022) in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach eine Reaktion. Und die gab es: Ein furioses 6:0 gegen die Fohlen sorgte bei den Fans zumindest für ein bisschen versöhnliche Stimmung.

Trotz der Tor-Gala herrschte bei den Dortmundern um Coach Marco Rose (45) jedoch alles andere als ausgelassene Stimmung. Der Grund: Der BVB bezahlte den Sieg womöglich teuer. Gleich um mehrere Stars muss die Dortmunder Borussia bangen.

Borussia Dortmund bang nach Heimsieg um mehrere Stars

Der Abend hatte aus schwarz-gelber Sicht ausgesprochen gut begonnen: BVB-Kapitän Marco Reus (32) brachte die Gastgeber nach 26 Minuten in Führung. Doch nur kurz darauf der erste Schock: Dortmund-Youngster Giovanni Reyna (19) blieb plötzlich auf dem Rasen liegen, schlug die Hände vors Gesicht.

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Für den jungen US-Boy ging es nicht weiter, von Betreuern gestützt musste er den Platz verlassen (28.). Bitter: Reyna war gerade erst von einer langwierigen Muskelverletzung genesen. Nun der nächste Rückschlag. Eine Diagnose stand am Sonntag noch aus, doch Reyna vergoss bei seiner Auswechslung bittere Tränen – kein gutes Zeichen. Julian Brandt (25) kam für ihn in die Partie.

Giovanni Reyna  verlässt unter Tränen den Platz

Abgang unter Tränen: BVB-Youngster Giovanni Reyna musste im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (20. Februar 2022) schon in Halbzeit eins verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Doch es sollte noch schlimmer kommen: Noch vor der Halbzeitpause fasste sich BVB-Abwehrmann Dan-Axel Zagadou (22) an den hinteren Oberschenkel – auch der französische Innenverteidiger musste vorzeitig vom Feld. Marin Pongracic (24) ersetzte ihn. Bereits vor der Partie hatte sich Manuel Akanji (26) mit einem Muskelfaserriss in der Wade abgemeldet. Er wird den Dortmundern wochenlang fehlen. Sollte auch Zagadou ernsthafter verletzt sein, herrscht beim BVB definitiv Abwehr-Notstand. Auch über die Schwere der Zagadou-Verletzung ist bislang noch nichts bekannt.

„Gio ist ziemlich fertig, er kommt gerade aus einer Verletzung und war gut drauf. Wir kriegen den Jungen wieder hin. Und werden ihm alle Unterstützung geben, die er braucht. Bei Zag hoffe ich, dass es nicht ganz so schlimm ist“, sagte Rose.

Einen Tag später waren die Diagnosen da, und beim BVB dürfte man zumindest in Sachen Reyna aufgeatmet haben. Der 19-Jährige ist weniger schwer verletzt als befürchtet, wird nur etwa 14 Tage lang nicht trainieren können. Etwas schwerer erwischt hat es Zagadou. Der französische Innenverteidiger wird wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel „einige Wochen lang“ ausfallen.

BVB siegt gegen Borussia Mönchengladbach

Es gab sogar noch zwei weitere Momente, in denen den BVB-Fans im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach der Atem stockte: Sowohl Shooting-Star Jude Bellingham (18) als auch Reus nach einem Crash mit dem eigenen Keeper Gregor Kobel (24) hatten im ersten Durchgang Probleme, mussten behandelt werden. Beide konnten aber – zur Erleichterung Roses – schließlich weiterspielen.

Zumindest ergebnistechnisch bereitete der Abend dem BVB keine Sorgen. Donyell Malen (23) traf zum 2:0 für Dortmund (32.), Marius Wolf (26) hämmerte die Kugel dann noch zum 3:0 unter die Latte (70.). Und auch Youssoufa Moukoko (17) durfte noch einmal jubeln (74.). Wieder Reus (81.) und Emre Can (28) per Elfmeter machten das halbe Dutzend voll (90.+1). Durch den Dreier stellte Dortmund den Sechs-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München (4:1 gegen Fürth) wieder her.

„Wir wissen, dass wir Donnerstag ein Endspiel haben. Ich glaube, wir haben uns heute unser Selbstvertrauen zurückgeholt“, sagte der überragende Reus im Hinblick auf das Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League in Glasgow am kommenden Donnerstag (24. Februar, 21 Uhr/RTL). Der BVB-Kapitän forderte: „Wir sollten versuchen, in jedem Spiel so aufzutreten wie heute.“