Vor CL-FinaleBrisante Neuigkeiten bei Borussia Dortmund – Fans sind empört

Die BVB-Spieler Marco Reus (rechts) und Niclas Füllkrug beim Training vor dem Champions-League-Finale.

Auf den Werbebanden hinter den BVB-Spielern (Bild: Marco Reus (rechts) und Niclas Füllkrug am 28. Mai 2024) ist bald ein neuer Sponsor zu sehen.

Borussia Dortmund hat einen neuen Sponsor gewonnen. Das Unternehmen Rheinmetall wird künftig auf Werbebanden sichtbar sein.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall steigt bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund als Sponsor ein. Nach Berichten vom Dienstag (28. Mai 2024) bestätigte der Klub den Einstieg des Waffenunternehmens einen Tag später in einer offiziellen Mitteilung.

Zwischen Rheinmetall und der Borussia wurde eine Partnerschaft über drei Jahre abgeschlossen, die dem BVB einen einstelligen Millionenbetrag pro Jahr einbringen soll. Das Logo des Konzerns wird bereits am Mittwoch während der Dortmunder Vorbereitungen auf das Finale der Champions League auf Werbebanden sichtbar sein.

BVB fragte bei Politikern und Fans nach

„Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs“, wird BVB-Präsident Hans-Joachim Watzke (64) in der Pressemitteilung des Vereins zitiert.

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Die Trikots sind von der Vereinbarung nicht betroffen. Die Borussen treffen am Samstag (1. Juni 2024/21 Uhr) im Londoner Wembley-Stadion auf Real Madrid und hoffen auf den ersten Königsklassen-Triumph seit 1997.

Vor der Zustimmung zu dem finanziell lukrativen Deal mit dem Waffenhersteller soll sich Dortmund Einschätzungen von verschiedensten Spitzenpolitikern eingeholt haben. Auch die internen Gremien und Fanvertreter seien befragt worden, ehe Geschäftsführer Watzke sein Okay gegeben habe, berichten die „Ruhr Nachrichten“.

In den sozialen Medien sind die BVB-Fans alles andere als begeistert von dem neuen Sponsorendeal. So nimmt ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes X den berühmten Dortmunder Slogan aufs Korn:„ ,Echte Liebe‘ für blutige Aktien.“ Ein weibliches Mitglied teilte sogar den Screenshot zur Kündigung ihrer Mitgliedschaft. Auch viele weitere Beiträge setzten sich kritisch mit dem Geschäft auseinander.

Eine der brisanten Hintergründe zum Sponsorenvertrag: Rheinmetall profitiert vom russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022. Der Aktienkurs von Deutschlands größter Waffenschmiede verfünffachte sich seither in etwa. Der Konzern erhält zudem zusätzliche Mittel von der Bundesregierung.

Aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr bekommt Rheinmetall nach eigener Schätzung Schritt für Schritt etwa 30 Milliarden – dies verteilt auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, was bei Rüstungsaufträgen üblich ist. (nis/dpa/sid)