„Steht einem Spieler nicht zu“Wollen BVB-Profis Sahin nicht mehr? TV-Experte äußert brisanten Verdacht

Nuri Sahin gestikuliert.

Nuri Sahin musste am 26. Oktober 2024 die nächste BVB-Niederlage von der Seitenlinie aus verfolgen.

Borussia Dortmund schlittert durch die Niederlage in Augsburg in die Krise. Hat Trainer Nuri Sahin ein Autoritätsproblem?

von Antje Rehse  (are)

Herbst-Krise beim BVB: Am 8. Bundesliga-Spieltag hat Borussia Dortmund mit 1:2 beim FC Augsburg verloren – es war die dritte Niederlage aus den vergangenen vier Pflichtspielen.

Der Druck auf Nuri Sahin (36) wächst. Er wolle keine Trainer-Diskussion entfachen, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann (51) nach der neuerlichen Dortmunder Pleite am Samstag (26. Oktober 2024). Schließlich sei Sahin noch ein junger Coach, dem man Zeit geben müsse. Doch Hamann sorgt sich offenbar, ob Sahin das nötige Standing hat.

Hamann-These: Haben BVB-Spieler zu viel Macht?

Laut Hamann habe sich der BVB im Sommer auf Wunsch der Mannschaft von Sahins Vorgänger Edin Terzic (51) getrennt – trotz dessen durchaus erfolgreicher Arbeit. „Jetzt habe ich das Gefühl, dass in der Mannschaft wieder einige Spieler sind, die den Trainer nicht wollen“, so Hamann.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Mit der Terzic-Personalie habe sich der Verein „in eine Abhängigkeit begeben. Das geht die Spieler nichts an, wer Trainer ist. Das hat der Verein zu entscheiden.“

Hamann machte seine Zweifel an Sahins Autorität vor allem an einer Person fest: Marcel Sabitzer (30). Sahin hatte den Österreicher zur Halbzeit ausgewechselt und Emre Can (30) gebracht.

Hamann äußerte daraufhin einen brisanten Verdacht: Dass die frühe Auswechslung eine Folge von Sabitzers öffentlichen Äußerungen vor einigen Wochen war.

„Mir hat nicht gefallen, was er nach dem Spiel in Brügge gesagt hat, dass er in der Mitte spielen will“, erklärte Hamann. „Mir hat auch gefehlt, dass sich der Verein geschlossen hinter den Trainer stellt und öffentlich dem Sabitzer sagt: So geht es nicht.“

Hamann weiter: „Wenn du öffentlich dem Trainer sagst, wo du spielen willst, dann untergräbst du die Autorität des Trainers. Und das kriegen die anderen Spieler natürlich mit. Vielleicht ist das jetzt eine Folge davon. Es steht einem Spieler nicht zu, öffentlich zu sagen, wo er spielen will.“

Sahin klärte im Sky-Interview allerdings auf, dass Sabitzer wegen einer Verletzung in der Kabine geblieben sei. Sportdirektor Sebastian Kehl (44) sprach beim Mittelfeldspieler von Rückenproblemen. Hamanns Verdacht bestätigte sich also nicht.

Der ehemalige Nationalspieler ist sich allerdings sicher: „Bei einem älteren Trainer hätte sich Sabitzer das nicht erlaubt. Und das ist genau der Punkt.“

Sahin sei ein unheimlich sympathischer junger Mann und fachlich gut, betonte Hamann, aber: „Es gehört halt mehr dazu, eine Mannschaft und in Teilen einen Verein zu führen.“