Mönchengladbach – Jonas Hofmann (26) ist mittlerweile ein gestandener Bundesliga-Profi. Weit über 100 Bundesligaspiele hat er für Dortmund, Mainz und Borussia Mönchengladbach absolviert. Doch es ist nicht die einzige Karriere des gebürtigen Heidelbergers. Der Mittelfeldspieler betreibt noch zwei große Fastfood-Restaurants.
Jonas Hofmann, der Baguette-König der Gladbacher
Er besitzt zwei Läden der Sandwich-Kette „Subway“. Bei „Spox“ verriet Hofmann nun, wie es dazu kam: „Irgendwann im Herbst 2015 saß ich mit meinem besten Kumpel Sascha Geider in Dortmund im Subway zusammen. Er war damals Polizist und wusste somit genau, welches Gehalt er in seinem restlichen Leben verdienen wird. Und das war nicht das, was er eigentlich erreichen will. Deshalb haben wir ein bisschen herumgesponnen.“
Sie kamen auf das Thema Gastronomie, und als Einstieg in diese Branche schien ihnen ein Franchise optimal. „Das ist ein geringeres Risiko, als einen ganz eigenen Laden aufzubauen“, so Hofmann.
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Nach einigen Infogesprächen schlugen sie dann zu. Eine Filiale in Sinsheim stand zum Verkauf. Hofmann: „Die Eröffnung war am 1. November 2016, also knapp ein Jahr nach der ersten Spinnerei. Der Laden hat in Sachen Umsatz direkt einen Sprung gemacht, und deshalb war uns schnell klar, dass es nicht bei dem einen bleiben sollte.“ Sie bauten einen weiteren Laden in Neckarsulm auf – Eröffnung im März 2019. „Unsere dritte Filiale ist gerade in Planung und sollte Ende des Jahres fertig sein“, sagt Hofmann über weitere Pläne in Heidelberg.
Jonas Hofmann belegte auch selbst Sandwiches
Kostenpunkt? „Generell muss man mit einer Summe im niedrigen bis mittleren sechsstelligen Bereich rechnen. Anschließend geht ein kleiner Teil des Gewinns allmonatlich als Franchisegebühr an den Mutterkonzern. Durchschnittlich hat man die Investitionssumme nach etwa sieben Jahren abbezahlt“, erklärt Hofmann.
Er ist nicht nur Jung-Unternehmer, sondern auch ein talentierter Golfer und Handballer.
Der Fußballer hat sogar bei einer Eröffnung ein paar Sandwiches selbst belegt. Und bald ist er Chef von 45 Mitarbeitern, die in seinen drei Läden tätig sind. Auf die Frage, ob schon mal ein paar Gladbacher Kollegen in seinen Läden waren, sagt Hofmann: „Zumindest nicht, dass ich wüsste. Wenn wir mit Gladbach aber auswärts gegen Hoffenheim spielen, lasse ich nach den Spielen immer Sandwiches und Salate in den Mannschaftsbus bringen. Unser Subway in Sinsheim ist schließlich direkt neben dem Stadion.“
Günter Netzer war ein Fohlen-Pionier
Dass Gladbacher Profis nach Einnahmequellen abseits des Rasens suchen, hat seit Jahrzehnten Tradition: Alles begann mit Günter Netzer, der das Stadionheft herstellte und die Disko „Lovers‘ Lane“ betrieb. Damals besserten sich die Profis ihr Gehalt noch erheblich auf, heute geht es vor allem um Zeitvertreib. Martin Stranzl gründete noch während der Karriere eine Auto-Werkstatt, Mike Hanke und Thorben Marx versuchten es mit einem Lifestyle-Portal, Torwart Yann Sommer wurde Foodblogger. Vielleicht macht der Ernährungsnerd ja eine Fastfood-Ausnahme, wenn Hofmann in Hoffenheim die Bestellung aufnimmt.