„Hätten eine Menge Leute sterben können“Bundesliga-Klub witzelt über Brückeneinsturz – schnelle Reaktion

Die stabile Performance seiner Defensive in Leipzig lässt Union Berlin auf X zu einem geschmacklosen Kommentar hinreißen. Mittlerweile hat der Verein reagiert.

von Antje Rehse  (are)

Der Einsturz der Carolabrücke hat viele Menschen in Dresden geschockt. Ein Bundesligist erlaubte sich nun einen zumindest grenzwertigen Scherz.

Während des Spiels des 1. FC Union Berlin bei RB Leipzig wollte der offizielle Account der Köpenicker das Defensivverhalten loben – und ließ sich zu einem fragwürdigen Vergleich hinreißen.

Union Berlin vergleicht Defensive mit eingestürzter Brücke

„Halbe Stunde rum. Defensiv stabiler als jede sächsische Brücke. Weiter so, Jungs!“, so der Live-Kommentar auf X.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Ein Teil der Carolabrücke war am frühen Montagmorgen eingebrochen. Riesenglück: Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich keinen Menschen auf dem betroffenen Teil der Brücke, es gab keine Verletzten.

Über die Brücke verkehren normalerweise neben Autos, Fußgängern und Fahrradfahrern auch zwei Straßenbahnlinien – auch nachts. Die letzte Straßenbahn sei 18 Minuten vor dem Einsturz über die Brücke gefahren, sagte ein Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe.

Der Witz der Unioner stieß bei der X-Userschaft auf unterschiedliche Reaktionen. „Muss nicht“, schrieb ein User. „Sehr lustig … hätten ja nur zu einer anderen Tageszeit eine Menge Leute sterben können. Aber ein Traditionsverein darf das natürlich“, meinte ein anderer. Hier den X-Post von Union Berlin ansehen:

Andere nahmen’s gelassen. „Der geht hart. Dynamische Grüße“, schrieb ein Dresden-Fan und setzte ein Lach-Emoji dazu. Ein anderer Fan konterte mit einem Verweis auf den Berliner Flughafen. Demnach halte die Union-Defensive sogar noch länger, als sich das Bauprojekt hingezogen habe. Das blieb auch über die vollen 90 Minuten so, das Spiel endete mit einem 0:0.

Dass der Scherz trotzdem unangebracht war, sahen die Unioner dann offenbar auch ein. Nach dem Spiel gab es – ebenfalls über X – eine offizielle Entschuldigung: „Liebe Dresdner, liebe @stadt_dresden, entschuldigt, hier waren wir im Eifer des Gefechts ein bisschen drüber – das tut uns leid. Wir sind froh, dass niemandem etwas passiert ist und drücken die Daumen, dass das so bleibt!“

An der Carolabrücke in Dresden laufen derweil die Abrissarbeiten auf Hochtouren. Wegen des drohenden Hochwassers sollen sie bis zum Samstagabend abgeschlossen sein.