„Eine verdammte Straftat“Bundesliga-Rüpel sorgt mit Brutalo-Grätsche für Fan-Wut

Rudelbildung beim Spiel zwischen Mainz 05 und dem FC Augsburg. Schiedsrichter Tobias Reichel hat alle Mühe, die Gemüter zu beruhigen.

Nach dem brutalen Foul von Mads Pedersen kochten im Spiel zwischen Mainz 05 und dem FC Augsburg am Samstag (17. Februar 2024) noch mal die Emotionen hoch. Schiedsrichter Tobias Reichel hatte alle Mühe, die Gemüter zu beruhigen.

Diese brutale Grätsche wird Folgen haben: Das Einsteigen von Mads Pedersen ärgerte im Spiel zwischen Augsburg und Mainz nicht nur die gegnerischen Spieler. Auch reichlich Fan-Wut war anschließend zu vernehmen.

von Béla Csányi  (bc)

Die Fan-Proteste haben den deutschen Fußball auch am sechsten Spieltag im Jahr 2024 fest im Griff. So sehr, dass die sportlichen Gesprächsthemen am Bundesliga-Samstag bei den Diskussionen über geworfene Gegenstände und das Unterbrechungs-Hickhack beinahe komplett in den Hintergrund rücken.

Mads Pedersen (27) vom FC Augsburg dürfte sich am Samstag (17. Februar 2024) aber auch gewünscht haben, dass der dunkelsten Szene seiner Bundesliga-Laufbahn möglichst wenig Beachtung geschenkt wird. Doch in den sozialen Netzwerken und wohl auch in vielen Fußball-Kneipen war der Linksverteidiger letztlich doch ein großes Thema.

Brutalo-Foul von Bundesliga-Profi Mads Pedersen

Im Gastspiel bei Mainz 05 lief bereits die zwölfte und damit letzte Minute der Nachspielzeit, als Pedersen beim Stand von 0:1 noch einen finalen Angriff ankurbeln wollte.

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Dass der Ball nach einem Pressschlag kaum erreichbar war, schien ihn dabei allerdings nicht zu stören. Mit vollem Risiko – und jeder Menge Frust – ging er der Kugel nach, die Gegenspieler Leandro Barreiro (24) im Mittelfeld schon wieder hatte klatschen lassen. Entsprechend schlecht getimt fiel auch das Einsteigen von Pedersen aus.

Mit ausgestrecktem linkem Bein und offener Sohle traf er den Luxemburger in vollem Tempo am linken Knöchel. Eine Blutgrätsche eher aus dem Strafgesetzbuch – und nicht aus dem oft zitierten Lehrbuch. Hier herrschte massives Verletzungs-Risiko!

Mads Pedersen (FC Augsburg) grätscht von hinten in Gegenspieler Leandro Barreiro (Mainz 05) hinein.

Der Ball weg, der Gegner am Boden: Bei der Blutgrätsche von Mads Pedersen gegen Leandro Barreiro gab es am Samstag (17. Februar 2024) zwischen Mainz und Augsburg keine zwei Meinungen.

Kein Wunder, dass sich die Gemüter erhitzten, kaum dass Barreiro schreiend und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden gegangen war. Gleich mehrere Mainzer wollten dem Übeltäter an den Kragen, Schiedsrichter Tobias Reichel (38), der sofort die Rote Karte zückte, hatte bei der folgenden Rudelbildung alle Hände voll zu tun.

Scharfe Fan-Kritik an Augsburgs Mads Pedersen nach Grätsche

Auch in den sozialen Netzwerken herrschte reichlich Ärger über die Szene. „Pedersen anzeigen wegen Körperverletzung“, forderte ein User unter einem Instagram-Beitrag des FC Augsburg zum Spiel.

„Das war eine verdammte Straftat von Pedersen“, äußerte sich ein Nutzer bei X ähnlich. Ein anderer Fan forderte, man müsse Pedersen „wochenlang aus dem Verkehr ziehen“. Auch in vielen anderen Kommentaren wurde eine lange Sperre für den großen Rüpel des 22. Spieltags gefordert.

Immerhin: Auf dem Rasen zeigte Pedersen schnelle Einsicht. Nachdem Schiri und Teamkollegen ihm die wütenden Mainzer vom Leib gehalten hatten, ging er vor dem Abgang noch kurz reumütig zu Barreiro, bat für das harte Foul um Entschuldigung.

Nach der Behandlung auf dem Rasen konnte der Mainzer dann auch tatsächlich schnell wieder stehen, mischte sich beim Feiern des zweiten Saisonsiegs vor der heimischen Kurve auf eigenen Beinen unter die Kollegen. Pedersen dagegen wird die kommenden Spiele getrennt vom restlichen Augsburger Kader auf der Tribüne verfolgen müssen.