Kylian Mbappé enttäuschte mit seinem Lacher über eine ernste Umwelt-Frage zuletzt Fußballfans und Offizielle gleichermaßen. Auch in der Bundesliga regt sich jetzt Kritik am Superstar von Paris Saint-Germain.
Entlarvender LachanfallBundesliga-Profi kritisiert Mbappé: „Schade, aber nicht überraschend“
Fußballerisch gehört Kylian Mbappé (23) schon länger zu den Besten der Besten, abseits seiner Fähigkeiten am Ball hat der französische Superstar aber in vielen Bereichen noch mächtig Luft nach oben.
Dass Mbappé Reife und Bewusstsein für Probleme abseits vergebener Torchancen und verlorener Spiele fehlen, deutete der Stürmer von Paris Saint-Germain zuletzt am Montag (5. September 2022) an. Eine ernsthafte Frage zum Thema Klimaschutz quittierte er nur mit einem albernen Lachen und zog nicht nur in den sozialen Netzwerken viel Zorn auf sich.
Kylian Mbappé: Kritik aus der Bundesliga
Auf der Pressekonferenz vor dem Auftakt gegen Juventus Turin (2:1) in der Champions League waren Mbappé und sein Trainer Christophe Galtier (56) auf die häufigen Kurzstreckenflüge zu Auswärtsspielen angesprochen worden, die auch problemlos im Schnellzug hätten erreicht werden können.
Dass beide sich anschauten und in Gelächter ausbrachen, war selbst Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra (44) übel aufgestoßen, die das Duo anschließend öffentlich kritisierte. Jetzt zeigte sich auch ein erster Profi aus der Fußball-Bundesliga ernüchtert über das Verhalten seines Berufskollegen.
„Das ist schade, aber nicht überraschend. Am meisten enttäuscht sind wir vom Trainer, er müsste es besser wissen. Das würden wir uns auch von Mbappé wünschen“, sagte Mittelfeldspieler Morten Thorsby (26) von Union Berlin dem norwegischen Rundfunk NRK.
Das Verhalten eines der populärsten Fußball-Profis des Planeten sei „extrem unglücklich, weil diese Menschen auf so viele andere Einfluss haben. Das zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben“, sagte Thorsby, der selbst als Klima-Aktivist immer wieder Stellung zu Nachhaltigkeits-Themen bezieht.
Umwelt-Ignoranz: PSG-Coach sagt „sorry“, Kylian Mbappé schweigt
Mbappe habe „wohl kaum jemanden um sich, der sich allzu sehr um das Klima oder die Umwelt sorgt“, bedauerte Thorsby. Der Neu-Berliner (26) dagegen kämpft seit Jahren für eine bessere Welt.
Mit seiner Initiative „We Play Green“ will er Klubs jetzt ermuntern, in ihren Teams einen „Klima- und Umweltkapitän“ zu bestimmen. Auch mit PSG will er Kontakt aufnehmen.
„Die Stars müssen vorangehen und ein Beispiel geben“, sagte er. Auch Fußball-Profis müssten „nicht perfekt leben, aber sie müssen die Veränderungen unterstützen, die wir für eine grüne Wende brauchen“, forderte Thorsby.
Galtier entschuldigte sich immerhin am Mittwoch (7. September) für seinen Lacher und den anschließenden Kommentar, dass die Mannschaft künftig in Strandseglern zu den Spielen reisen werde. Es sei ein „schlechter Witz zu einer schlechten Zeit“ gewesen und er bereue sein Verhalten. Mbappé dagegen reagierte bislang nicht auf die Kritik, auch eine Anfrage der Nachrichten-Agentur AFP bei seinem Management blieb unbeantwortet. (bc/sid)