Nach dem russischen Angriffskrieg gab es zahlreiche Sanktionen gegen den Klub von Roman Abramowitsch. Deshalb will der FC Chelsea nun ein Spiel verlegen.
Nach SanktionenFC Chelsea will Champions-League-Duell verlegen, um überhaupt spielen zu können
Beim FC Chelsea schaute man ganz besonders hin am Freitag (18. März 2022) bei der Auslosung zum Viertelfinale der Champions League. Es ging dabei nicht nur um den kommenden Gegner, sondern auch um den Ort der Austragung.
Die Mannschaft von Thomas Tuchel (48) muss im Viertelfinale zunächst daheim gegen Real Madrid antreten (6. April). Das Rückspiel steigt dann laut Spielplan am 12. April in Madrid. Doch Chelsea will das Spiel verlegen lassen, denn nach den ganzen Sanktionen wissen sie beim Premier-League-Klub noch gar nicht, wie sie nach Madrid kommen wollen, um überhaupt spielen zu können.
Und da schauten sie eben genau auf die Auslosung und wurden erfinderisch: Manchester City muss sein Viertelfinal-Rückspiel am 13. April bei Atletico Madrid bestreiten. Laut „Madrid Zone“ will die Mannschaft von Tuchel nun auch an diesem Tag spielen, um bei ManCity zu „trampen“, also im Flugzeug mitzufliegen.
„Chelsea hat die UEFA gefragt, ob sie das Spiel gegen Real Madrid am selben Tag wie ManCity gegen Atletico Madrid bestreiten können. Denn sie wollen im selben Flugzeug mit Manchester City nach Madrid reisen“, twittert „Madrid Zone“. Ob die UEFA dem Wunsch entspricht?
Schon nach dem Einzug ins Viertelfinale war Thomas Tuchel gefrustet. Die Sanktionen gegen den Klub des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch (55) schmerzen. Zuvor hatten britische Medien berichtet, dass Chelsea ab dem Viertelfinale wohl zu Hause ohne Fans spielen müsse.
Tuchel sagte: „Wir sind immer noch sehr privilegiert. Es gibt Hunderte von Mitarbeiter, die sich vielleicht sogar existenzielle Sorgen machen. Die erwarten von uns, dass wir Signale senden, kämpferisch und positiv bleiben.“
FC Chelsea soll so schnell es geht verkauft werden
Der Klub soll nun schnellsten verkauft werden, um wieder reibungslos mitwirken zu können. Erst wenn Chelsea nicht mehr Abramowitsch gehört, können auch die Sanktionen zurückgenommen werden. Sie dürfen derzeit keine Spielertransfers tätigen, Verträge verlängern oder Fanartikel verkaufen. Hauptsponsor Three setzt zudem die Werbung aus.
Schon vor der Partie in Lille hatte es Diskussionen um die Anreise gegeben. Derzeit darf der Verein wegen der Sanktionen maximal 25.000 Euro an Reisekosten ausgeben. Tuchel hatte gar gescherzt, er würde selbst mit einem „Siebensitzer“ nach Lille fahren, wenn sie nicht fliegen können. Jetzt will er mit seinem Team wohl mit Manchester City nach Madrid trampen.
Atletico trägt seine Heimspiele im Wanda Metropolitano (Fassungsvermögen: 67.703 Plätze) aus. Real Madrid spielt im Estadio Santiago Bernabeu (81.044 Zuschauer). Zuletzt musste Frankfurt in der Europa League bei Betis Sevilla mittwochs spielen, weil nicht zeitgleich der FC Sevilla gegen West Ham spielen sollte. Als Grund wurde eine Überlastung von Polizei und Sicherheitskräften bei zwei Heimspielen in einer Stadt genannt. (ubo/ach)