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Christoph Daums TheseTransfer-Fehler – darum schlägt Abwehr-Star in der Bundesliga nicht ein

Christoph Daum steht auf dem Roten Teppich.

Christoph Daum, hier am 24. Oktober 2023 bei der Premiere eines Dokumentarfilms über sein Leben, hat die Sommer-Transfers der Bundesligisten bewertet.

Für Christoph Daum haben Union Berlin und Borussia Dortmund im Sommer-Transferfenster große Fehler gemacht. Die Top-Verpflichtung der Bundesliga heißt für ihn nicht Harry Kane.

von Antje Rehse  (are)

Von Platz vier und der Teilnahme an der Champions League auf Platz 18: Union Berlin hat in der Bundesliga einen beispiellosen Absturz erlebt.

Das Tabellen-Schlusslicht – sechs Punkte nach elf Spielen und neun Bundesliga-Niederlagen in Folge – hat auf die andauernde sportliche Misere reagiert und sich von Trainer Urs Fischer (57) getrennt. Der Schweizer hatte seinen Platz aus eigenen Stücken angeboten.

Daum kritisiert Bensebaini-Transfer von Borussia Dortmund

Ein absoluter Trainer-Routinier sieht die Gründe für die Krise aber auch in der Transfer-Politik des Vereins. Christoph Daum (70) zweifelt daran, dass die Neuzugänge von den Etablierten gut angenommen wurden. Als Beispiel nannte er Abwehr-Star Leonardo Bonucci (36), der das Team mit seiner immensen Erfahrung verstärken sollte, bislang bei den Köpenickern aber noch nicht für die erhoffte Stabilität gesorgt hat.

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„Wird ein Bonucci akzeptiert? Oder fragen sich die Kollegen, was der Alte denn will? Lässt sich das Team von ihm führen oder lehnt es ihn ab?“, fragte sich Daum im „Kicker“ (Donnerstag-Ausgabe, 16. November 2023). Der langjährige Bundesliga-Coach vermutet, dass der italienische Europameister eine „unterschwellige Ablehnung“ spüre.

Leonardo Bonucci beim Aufwärmen vor dem Spiel in Großaufnahme.

Leonardo Bonucci, hier am 8. November 2023, ist für Union Berlin nicht die erhoffte Verstärkung.

Doch nicht nur den Transfer-Sommer von Union Berlin sieht Daum kritisch, auch Borussia Dortmund hat sich seiner Ansicht nach nicht sinnvoll verstärkt. So habe der BVB den zu Bayern München abgewanderten Raphaël Guerreiro (29) durch Ramy Bensebaini (28) nicht adäquat ersetzt.

„Wenn ein Profi wie Raphaël Guerreiro diesen Klub verlässt, dann muss für ihn eine Verstärkung kommen. Und keiner, der höchstens gleichwertig ist, in Sachen Torvorbereitungen sogar noch schwächer“, meinte Daum. Laut ihm habe Dortmund den ehemaligen Gladbacher Bensebaini womöglich nur geholt, weil er ablösefrei war: „Verstärkt hat er die Borussia sicherlich nicht. Das ist ein Austausch, mehr nicht.“

Ganz anders bewertet Daum die Transfers von Bayer Leverkusen. Sein Ex-Klub habe sogar die beste Verpflichtung des Sommers getätigt.

„Der bisher beste Neuzugang ist Alejandro Grimaldo, den nicht viele kannten und der nun ein ganz wesentlicher Faktor für Bayer Leverkusens Auftritte ist. Er ist mein Transfer der Saison“, so Daum, der damit auch Bayern Münchens Torgarantie Harry Kane (30) hinter dem Linksverteidiger einsortiert.

Allein in der Bundesliga kommt Grimaldo (28) schon auf sechs Tore und fünf Assists. Der Spanier, der ablösefrei von Benfica Lissabon an den Rhein gewechselt war, spielte in allen elf Spielen durch.