Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sucht weiter nach ihrer Form. Nach dem 3:3 gegen die Ukraine verliert das fast komplett neu formierte Flick-Team in Polen und zeigt sich erneut verunsichert.
Von EM-Form keine SpurNach Pleite in Polen: Für Flick wird die Luft immer dünner
Rudi Völler (63) marschierte mit versteinertem Blick in den VIP-Raum. Dieser Besuch in Warschau dürfte die Sorgen beim DFB-Sportdirektor verstärkt haben. Vier Tage nach dem dünnen 3:3 gegen die Ukraine setzte es am Freitagabend (16. Juni 2023) eine 0:1-Niederlage der Nationalmannschaft in Polen.
Die deutsche Mannschaft erzeugt nur noch Frust. Von einer EM-Elf ist weit und breit nichts zu sehen. Ein Jahr vor dem Heim-Turnier müssen die Verantwortlichen größte Sorgen haben. Nur vier Siege in den letzten 15 Länderspielen, nur zweimal wurde dabei zu Null gespielt. Für Hansi Flick (58) wird die Luft immer dünner.
Hansi Flick bot in Polen die 20. Abwehrreihe im 23. Spiel auf
Die 20. Abwehr-Formation im 23. Spiel. Den Stürmer, der sieben Tore in sieben Länderspielen geschossen hat, auf die Bank verbannt. Der Bundestrainer macht es den Kritikern mit seinen Entscheidungen auch sehr leicht.
„Ich habe gehofft, dass wir endlich mal ein Erfolgserlebnis feiern, in Aufbruchsstimmung kommen, das Land hinter uns kriegen“, sagte der eingewechselte Champions-League-Finalist Robin Gosens in der ARD, „wir wissen alle, dass das nur über Resultate, über Siege geht. Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt, aber man muss sich auch endlich mal belohnen.“
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Flick hatte das Team komplett umgebaut. Neun Wechsel hatte er vorgenommen. Wieder setzte er auf eine Dreierkette, in der Offensive ließ er viel Talent ran. Der Bundestrainer lässt Ballbesitz-Fußball spielen, verzichtet aber auf einen Strafraumstürmer.
Jamal Musiala und Florian Wirtz versuchten ihre technischen Fähigkeiten einzusetzen, hatten aber keinen Abnehmer, weil sich auch Kai Havertz fallen ließ. Nach zunächst ordentlichem Beginn schockten die Polen die DFB-Elf vor 57.098 Fans in der 31. Minute.
Der Betreuerstab des Bundestrainers hat beachtliche Größe angenommen. Auf der Bank hocken jede Menge Experten, fuchteln an Tablets rum, sind mit „Tribünen-Adlern“ verbunden. Mit Mads Buttgereit (38) gibt es auch einen Extra-Standard-Coach. Und der musste mit ansehen, wie simpel die Gastgeber nach einer Ecke durch Jakub Kiwior per Kopf zum Tor kamen.
In der zweiten Halbzeit wehrten sich die Gäste gegen die Niederlage. Insgesamt waren die Versuche, zum Ausgleich zu kommen, aber nicht zwingend genug. „Vielleicht müssen wir die Erwartungshaltung auch runternehmen“, riet ARD-Experte Bastian Schweinsteiger (38). Mehr bleibt auch nicht mehr übrig.
Besonders erschreckend: Flick scheint selbst von der Krise überrascht und überfordert. Seine Statements klingen hilflos. „Wir brauchen Ergebnisse. Die Überzeugung ist einfach noch nicht da, das müssen wir hinbekommen“, sagte er: „Wir sind in einer Phase, die nicht ganz so einfach ist. Aber wir werden da rauskommen.“ Es klingt wie das Pfeifen im Walde.