Bittere Nachrichten für die Nationalmannschaft. Bayern-Star Jamal Musiala kann die beiden Länderspiele nicht absolvieren. Er hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen.
Bittere Nachricht für FlickMusiala muss abreisen – Bundestrainer verteidigt „No-Name“-Kader
Hansi Flick (58) hatte ohnehin schon einigen etablierten Spielern eine Pause gegönnt. Mit sechs Neulingen startet am Montag (20. März 2023) die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die beiden Testspiele am Samstag in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien.
Einen Spieler musste der Bundestrainer nun aber unfreiwillig aus seinem Aufgebot streichen. Bayern-Talent Jamal Musiala (20) kann die beiden Länderspiele nicht absolvieren. Er hat sich beim Auftritt am Sonntag in Leverkusen einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen.
Jamal Musiala dürfte auch im Bundesliga-Hit gegen den BVB ausfallen
Der Mittelfeld-Dribbler reiste bereits am Montag vom DFB-Hotel in Frankfurt Richtung München ab. Ob er beim Liga-Hit gegen Borussia Dortmund am 1. April wieder eingesetzt werden kann, ist noch nicht bekannt. Die Zeit könnte aber zu knapp werden.
„Wir hatten alle gehofft, dass Jamal fit ist, weil er eine einzigartige Qualität hat. Deswegen ist es schade für alle, dass er nicht dabei ist. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit ist und nach den Länderspielen wieder spielen kann, damit er bei den letzten Spielen der Saison wieder dabei ist“, sagte Flick.
Musiala war am Vorabend beim 1:2 des FC Bayern in Leverkusen zur Pause eingewechselt worden. „Jamal hat extrem viel gespielt. Er hatte muskuläre Probleme im Training und Rückenbeschwerden. Aber es ist nichts Wildes, eher ein Belastungsthema“, hatte Trainer Julian Nagelmann (35) den Bankplatz in der ersten Halbzeit begründet. Nun hat es ihn am Oberschenkel erwischt.
Zuvor hatte bereits Armel Bella Kotchap (21) verletzungsbedingt absagen müssen. Dafür nominierte Flick mit Milan-Verteidiger Malick Thiaw (21) einen weiteren Neuling nach. Eine Nachnominierung für Musiala ist vorerst nicht vorgesehen.
Nach Angaben des Bundestrainers sollen die sechs Neulinge Mergim Berisha (24), Felix Nmecha (22), Kevin Schade (21), Malick Thiaw (21), Josha Vagnoman (22) und Marius Wolf (27) in den anstehenden Partien zum Einsatz kommen. „Das ist unser Plan. Wir müssen erst einmal abwarten, wie die Trainingseindrücke sind“, sagte der Coach. „Wir sind neugierig, was wir sehen werden“
Rudi Völler hält Reden vor A-Mannschaft und bei der U21
Die Trainingswoche in Frankfurt soll dazu dienen, dass vor allem den Talenten noch einmal klar wird, welche Highlights anstehen. Die U21 absolviert ab dem 21. Juni die Europameisterschaft in Georgien, 2024 steigt dann die „große“ EM in Deutschland. Alle haben die Chance, auf den Zug zu diesem Turnier aufzuspringen, sagte der neue Sportdirektor Rudi Völler (62).
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Der frühere Teamchef will vor allem emotional alle einstimmen. Am Sonntagabend begrüßte er bereits das „Team hinter dem Team“. Am Montag sprach er zur A-Mannschaft. In den nächsten Tagen besucht er die U21 in deren Hotel. Dienstagabend gibt es ein gemeinsames Essen beider Mannschaften im Teamhotel.
„Wir haben 20 bis 30 Spieler im weiteren Kreis für die A-Mannschaft, dazu noch mal 20 in der U21. Das ist die Basis für den deutschen Fußball. Vor allen den jungen Spielern werde ich noch mal vor Augen führen, was für ein Glück sie haben können, wenn sie im nächsten Jahr im EM-Kader stehen“, erläuterte Völler.
Hansi Flick verteidigt seine „No-Name“-Nationalmannschaft
Die Personal-Auswahl war von Experten wie Lothar Matthäus (61) oder Michael Ballack (46) kritisiert worden. „Wenn ich alle mitgenommen hätte, die jetzt zu Hause sind und nichts Neues gemacht hätte, dann hätte ich gerne mal die Berichte gelesen. Jedes Turnier ist ein Abschnitt. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Mannschaft in der Breite aufzustellen. Das machen wir jetzt im März“, verteidigte Flick seinen „No-Name“-Kader.
„Danach haben wir noch knapp ein Jahr Zeit und das müsste ausreichen, um eine Stabilität zu finden. Wir haben es jetzt bei Jamal gesehen, wie schnell es gehen kann. Wir brauchen Optionen für jede Position. Deshalb haben wir nun den einen oder anderen Spieler dabei, den nicht alle Experten so gesehen haben. Wir sehen Potenzial in den Spielern.“
Dennoch weiß Flick auch, dass er nach dem WM-Scheitern auch unter Druck steht. Völler spürte gleich am Sonntag, wie angespannt der Bundestrainer ist: „Ich wollte eigentlich noch abends im Hotel ein Bier mit dem Hansi trinken. Doch da war der schon wieder mit seinem Team bei der Arbeit.“