Schon wieder Schiedsrichter-Aufregung in der 2. Runde des DFB-Pokals. Diesmal bei der Partie Hertha BSC gegen den 1. FC Heidenheim. Die Gäste fühlten sich um den Ausgleich betrogen.
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In der 2. Runde des DFB-Pokals gab es einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen. Erst ab dem Achtelfinale gibt es den VAR, die Referees mussten also alle Entscheidungen selber auf dem Feld treffen.
Dass diese dann nicht immer richtig waren, zeigte unter anderem das Spiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1). Die Roten Teufel bekamen einen Elfmeter, obwohl das Foul (knapp) außerhalb des Strafraums stattfand.
Heidenheim-Ausgleich spät zurückgenommen – ohne VAR
Schiedsrichter Daniel Schlager (34) hatte die Szene falsch bewertet – und den Fehler nach dem Spiel auch zugegeben – und konnte nicht auf den aus der Liga gewohnten VAR zurückgreifen.
Die nächste dicke Aufregerszene gab es dann am Mittwoch (30. Oktober 2024) im Spiel von Hertha BSC gegen den 1. FC Heidenheim.
Der Zweitligist führte durch die Treffer von Derry Scherhant (16.) und Mickael Cuisance (74.) mit 2:0, ehe der Bundesligist durch Stefan Schimmer noch spät zum Anschluss traf (89.).
In der fünften Minute der Nachspielzeit köpft Paul Wanner dann tatsächlich noch den Ausgleich, der Jubel bei den FCH-Akteuren kannte keine Grenzen, viele Auswechselspieler und der Staff rannten einige Meter auf den Platz.
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Schiedsrichter Robert Kampka (42) zeigte auf den Mittelkreis, Linienrichter Martin Wilke begab sich an der Seitenlinie auf seine Position für den anstehenden Anstoß.
Während die Zuschauerinnen und Zuschauer vor den TV-Bildschirmen noch die Wiederholung des Treffers sahen, brandete im Olympiastadion plötzlich ein ohrenbetäubender Jubel auf. Hatten sich die Hertha-Fans etwa über den Heidenheim-Ausgleich gefreut?
Nein! Als das Livebild wieder eingeblendet wurde, waren Kampka und Wilke im Gespräch zu sehen. Der Assistent hatte dem Spielleiter anscheinend (sehr spät) mitgeteilt, dass er in der Tor-Entstehung ein Foul gesehen habe.
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Die FCH-Profis verstanden die Welt nicht mehr, Trainer Frank Schmidt (50) hüpfte an der Seitenlinie herum wie ein HB-Männchen und sah im Anschluss noch die Gelbe Karte.
Da Wanner den Ball ohne Gegner um sich herum einköpfte und in der Entstehung keine Abseitssituation vorlag, konnte es sich nur um den Zweikampf im Strafraum zwischen Schimmer und Hertha-Profi Marton Dardai handeln.
Frank Schmidt: „Wahnsinn“
Der Berliner kam während der Flanke zwar zu Fall, ein wirkliches Foul war allerdings nicht zu erkennen. Auch nach Schlusspfiff stürmten die Heidenheimer erneut auf das Schiedsrichter-Gespann zu, fühlten sich betrogen.
Schmidt schimpfte nach der Partie im Interview bei Sky: „Es gab keinen Video-Schiedsrichter, heute gab es ihn doch, bloß war der heute menschlich. Wenn irgendwo auf dem Spielfeld ein Foul ist, dann muss der Linienrichter, direkt das Spiel unterbrechen und nicht wenn der Ball im Tor liegt. Ihm fällt dann auf einmal ein, dass da angeblich ein Foul vorher war. Die Schiedsrichter haben ein richtig gutes Spiel gemacht, aber in der Szene, tut mir leid, das war für mich nicht regelkonform.“
Auf die Tatsache angesprochen, dass die Schimmer-Dardai-Szene noch nichtmal Foul war, sagte Schmidt: „Das kommt dann noch dazu, auch wenn ich es nicht richtig gesehen habe und deshalb nicht bewerten möchte. Mir geht es um den Ablauf insgesamt. Wahnsinn. Das darf im Leben nicht zurückgenommen werden.“
Auch zu seinem lautstarken Gespräch mit Kampka nach Schlusspfiff äußerte sich der FCH-Coach: „Das möchte ich gar nicht sagen, das gehört hier nicht hin. Aber die Argumentation war natürlich falsch.“ Schiri Kampka hatte eine Interview-Anfrage von Sky nach dem Spiel übrigens abgelehnt...