Hansi Flick und das DFB-Team auf Wiedergutmachungs-Mission: Doch die Startelf-Nominierungen des Neu-Bundestrainers für das WM-Quali-Spiel gegen Armenien wurden unter den Fans heiß diskutiert.
Gnabry bringt DFB-Team auf KursAber Fans motzen: Flick lässt Musiala wieder draußen
Stuttgart. Die DFB-Elf und Neu-Bundestrainer Hansi Flick (56) auf Wiedergutmachungs-Mission: Nach dem krampfigen 2:0 gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein erwarteten viele deutsche Fußball-Fans am Sonntagabend (5. September 2021) eine angemessene Reaktion gegen Armenien – immerhin vor dem Anpfiff Tabellenführer der WM-Quali-Gruppe J.
Flick krempelte seine Startelf gegen die Kaukasus-Kicker im Vergleich zu seinem ernüchternden Debüt ordentlich um, beorderte gleich sechs neue Profis gegen den 88. der FIFA-Weltrangliste in die Startelf. Doch nicht alle Anhänger waren gänzlich d'accord mit dem neuen DFB-Cheftrainer.
Fans motzen: Flick schickt Kehrer und Hofmann auf die defensiven Außen
So äußerten bereits vor dem Anpfiff diverse Fans ihren Unmut über Flicks Startformation. Ein Kritikpunkt: Mit Thilo Kehrer (24), der gegen Liechtenstein noch in der Innenverteidigung agiert hatte, und dem Gladbacher Jonas Hofmann (29) bot Flick in seinem zweiten Spiel als Bundestrainer zwei positionsfremde Profis auf den defensiven Außenbahnen auf.
Dabei hätte Flick in seinem Kader durchaus Fachpersonal zur Verfügung gehabt: Mit dem Hoffenheimer Shooting-Star David Raum (23) auf links und dem Wolfsburger Ridle Baku (23) hatte Flick zwei ausgewiesene Experten nominiert – mochte ihnen aber gegen Armenien nicht von Anfang an das Vertrauen schenken. Ob der Ex-Bayern-Coach die – vor allem aus Image-Gründen – so wichtige Partie gegen Ex-BVB-Star Henrikh Mkhitaryan (32) & Co. als Experiment auserkoren hatte? Oder seine vermeintlich favorisierten Startelf-Kandidaten für das Island-Spiel am kommenden Mittwoch (8. September, 20.45 Uhr in Reykjavik/RTL) schonen wollte, blieb vorerst sein Geheimnis.
Die Fans allerdings kritisierten die Aufstellung, unter anderem schrieb ein Anhänger auf Twitter: „Nimmst Baku und Raum mit – und dann spielen Kehrer und Hofmann als Außenverteidiger. Wenn du denen das nicht gegen Armenien zutraust, brauchst du die auch nicht nominieren.“
Serge Gnabry trifft – Flick mit zweideutigem Statement zu Jamal Musiala
Auch, dass Youngster Jamal Musiala (18) – einer der wenigen Lichtblicke beim Rumpel-Sieg gegen Liechtenstein – erneut zunächst auf die Bank musste, stieß vielen Fans sauer auf. Flick selbst äußerte sich zur Personalie vor dem Spiel im RTL-Interview, betonte die „enorme Belastung“, welcher unter anderem die Profis des FC Bayern in den kommenden Wochen durch den Champions-League-Spielplan ausgesetzt seien. Doch Flick rechtfertigte seine Start-Wahl auch wie folgt: „Weil wir uns jetzt einspielen wollen, weil wir jetzt Leader auf dem Platz brauchen.“ Traut der neue Bundestrainer dem Offensiv-Wirbelwind aus München noch nicht die ganz große Rolle zu?
„Ich will Musiala sehen!“, forderte ein Fan auf Twitter. „Wo ist Musiala?“, fragte ein anderer Anhänger. „Ohne Musiala – ohne mich!“, schrieb ein weiterer Fan auf Twitter, der das TV-Gerät offensichtlich direkt wieder ausgeschaltet hatte.
Allerdings verpasste er dadurch die frühe deutsche Führung durch einen Doppelschlag Serge Ganbrys (26) aus der sechsten und 15. Minute. BVB-Kapitän und DFB-Comebacker Marco Reus (32) legte noch in der ersten Halbzeit sogar das 3:0 nach (35.). Ein Fan meinte daher auch diplomatisch: „ Jamal kommt zweite Halbzeit rein und macht zwei Buden!“ Ein anderer stimmte ein: „Wird schon seine Gründe haben, wieso Musiala nicht spielt. Flick kennt sein Talent von uns wahrscheinlich am besten.“
Am Ende kam dann Musiala: Zwar konnte er sich am Ende nicht in die Torschützenliste eintragen, aber Timo Werner (25) in der 44., Hofmann (52.) und Debütant Karim Adeyemi (90.+1) schossen am Ende auch so den klaren 6:0-Erfolg heraus. (kos)