Design-FauxpasWieder Trikot-Wirbel: Rückennummer gesperrt – DFB kündigt weitere Änderung an

Deutschlands Antonio Rüdiger (r) spricht mit Jonathan Tah.

Jonathan Tah trägt im Länderspiel gegen die Niederlande am 26. März 2024 die Rückennummer 4. Das Design der Zahl sorgt nun für Aufregung.

In den neuen Trikots gewann die deutsche Nationalmannschaft die EM-Tests gegen Frankreich und die Niederlande. Doch nun gibt es schon wieder Wirbel um die Shirts.

von Antje Rehse  (are)

Schon wieder Trikot-Aufregung beim DFB! Beim Design des Trikots für die EM 2024 ist den Verantwortlichen ein schwerer Design-Fauxpas unterlaufen.

Es geht um die Rückennummern, mit denen die Shirts beflockt werden. Genauer gesagt um die Schriftart. Die Zahl 4 sieht im kantigen Design fast wie ein S aus.

Adidas reagiert auf Rückennummer-Fauxpas

Das wird vor allem bei der Nummer 44 zum großen Problem. Sie erinnert stark an die SS-Rune, das Symbol der nationalsozialistischen Schutzstaffel. Das Symbol ist in Deutschland als verfassungsfeindliches Propagandamittel verboten.

Alles zum Thema EM 2024

Die Nummer 44 wird bei der EM zwar nicht vergeben, doch wie auch bei Bundesliga-Trikots können Fans beim Kauf des Leibchens der Nationalmannschaft auch eine persönliche Beflockung auswählen – mit eigenem Namen und eigener Nummer.

Zunächst reagierte Ausrüster Adidas auf einen Hinweis des Journalisten Tobias Huch, dem die fragwürdige Typografie aufgefallen war. „Wir werden die Nummer 44 schnellstmöglich sperren“, sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen der „Bild“.

Vorübergehend ist im Online-Shop keine Personalisierung möglich. Auslieferungen von bereits bestellten Trikots mit der Nummer 44 wurden gestoppt.

Hier den X-Post von Huch ansehen:

Brüggen weiter: „Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion, und wir setzen uns als Unternehmen aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in jeder Form ein.“

Doch damit nicht genug: Nun soll auch das Design der Nummer 4 geändert werden. „Der DFB ist mit ,11Teamsport‘ im Austausch, ein alternatives Design der Typografie der Nummer vier zu entwickeln und anschließend in Abstimmung mit der Uefa dieses offiziell anzupassen“, sagte DFB-Sprecherin Franziska Wülle gegenüber „Bild“.

Wülle weiter: „Keine der beteiligten Parteien hat im Entstehungsprozess des Trikotdesigns eine Nähe zu einer Symbolik des Nationalsozialismus gesehen. Allein die öffentliche Diskussion, dass es eine optische Nähe geben könnte, genügt uns, einen Veränderungsprozess anzustoßen.“

Adidas hatte zuvor deutlich gemacht, dass für die Nummern nicht der Sportartikel-Hersteller zuständig ist, sondern der DFB zusammen mit seinem Partner 11Teamsports.

Zuletzt hatte es immer wieder Aufregung um Adidas und den DFB gegeben. Das pink-lilafarbene Auswärtstrikot für die EM polarisiert, ist aber ein Verkaufsschlager. Zudem wurde die Entscheidung des DFB, sich nach mehr als 70 Jahren von Adidas als Ausrüster zu trennen und 2027 zu Nike zu wechseln, von Teilen der Politik kritisiert.