Uli Hoeneß ist mal wieder der Kragen geplatzt. Der ehemalige Präsident des FC Bayern München rief am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ an, um ordentlich gegen Ex-DFL-Chef Andreas Rettig auszuteilen.
Um Katar zu verteidigenUli Hoeneß ruft live im „Doppelpass“ an und ledert gegen Andreas Rettig los
Er hat es wieder getan! Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß (70) und der „Doppelpass“ – auf in die nächste Runde...Schon mehrfach hat der ehemalige Klubchef des Rekordmeisters in der sonntäglichen Talk-Sendung angerufen, um ordentlich loszupoltern, wenn ihm Inhalte der Debatte nicht gefallen. Während der Sendung an diesem Sonntag (25. September 2022) war es nun wieder so weit.
Wie viele Tausende Fußball-Fans hatte auch Hoeneß die Kult-Sendung auf Sport1 verfolgt. Und beim Thema Katar-WM platzte dem langjährigen Bayern-Macher in seinem Anwesen am Tegernsee ganz offensichtlich der Kragen. Hoeneß griff zum Hörer, um kräftig Dampf abzulassen.
Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß ruft im „Doppelpass“ an
Stein des Anstoßes war eine Debatte um die umstrittene Wüsten-WM im kommenden Winter, die Moderator Florian König (55) mit seinen Gästen geführt hatte. So hatte der Ex-DFL-Boss und ehemalige Bundesliga-Manager Andreas Rettig (59) gefordert: „Ich wünsche mir, dass die Spieler nach einem Tor nicht im Kaffee rühren oder am Daumen nuckeln, sondern lieber ein wichtiges Zeichen setzen.“
Das rief Hoeneß auf den Plan! Der meldete sich per Telefon und ging auf Konfrontationskurs mit dem ehemaligen DFL-Chef. „Ich möchte Andreas Rettig, den König der Scheinheiligen, fragen, ob er im Winter auch nicht mehr so warm duscht oder sich über das Gas, das demnächst aus Katar kommt, Gedanken gemacht hat“, motzte der Ex-Bayern-Boss.
Auch Stefan Effenberg sieht Katar auf dem „Weg der Besserung“
Hoeneß polterte weiter: „Dieses ewige Sticheln von Herrn Rettig. Es wird nur über Katar gesprochen, nicht über Dubai, Kuwait und so weiter. Das einzige Land, in dem es besser wird, ist Katar.“
Dann verteidigte der Ehrenpräsident des FC Bayern München die WM-Ausrichtung im Wüsten-Emirat leidenschaftlich. „Eines ist auch klar: Den Arbeitern in Katar geht es durch die WM 2022 besser und nicht schlechter. Das sollte man endlich mal akzeptieren“, sagte Hoeneß. Rückendeckung erhielt er dabei von Ex-Profi und Experte Stefan Effenberg (54). „Die sind auf dem Weg der Besserung“, pflichtete der einstige Bundesliga-Profi Hoeneß bei.
Rettig wiederum konterte: „Es überrascht mich nicht, dass sie so argumentieren, Herr Hoeneß, als Botschafter von Katar. Ich meine, Sie sind seit Jahren verbunden mit dem Hause. Ich empfehle Ihnen dringend, sich erklären zu lassen, wie die Umstände in diesem Land sind, wie dort gearbeitet wird.“
Der Kölner Rettig erwiderte zudem: „Die Beispiele, die sie vortragen, sind nicht zielführend, weil alle Staaten, die sie gerade aufgezählt haben, noch keine WM ausgetragen haben.“ Hoeneß hatte in der Menschenrechtsfrage unter anderem über Länder wie Afghanistan und Saudi-Arabien gesprochen – und moniert, dass seiner Meinung nach Katar über die Maßen kritisch gesehen werde. Rettig: „Ich war am Samstag bei einer Veranstaltung, da war ein Kenianer, der vor Ort alles gesehen hat. Mit dem müssten sie sich mal unterhalten.“ Hoeneß dazu: „Ich war schon in Katar und konnte mich ein wenig umsehen.“ Zu einer ausführlicheren Diskussion kam es jedoch nicht – Hoeneß legte nach seiner Tirade wieder auf, entzog sich der Debatte.
Andreas Rettig widerspricht Uli Hoeneß im „Doppelpass“
Die WM in Katar ist seit Jahren umstritten. Bei den Bauarbeiten der Stadien waren Menschenrechtsorganisationen zufolge mehrere Tausend Arbeiterinnen und Arbeiter ums Leben gekommen. Zudem ist Homosexualität per Gesetz verboten. Ein während der Sendung zugeschalteter Fan-Sprecher forderte sogar, dass sich Spieler beim Turnier in Katar auf den Mund küssen sollen, um zu provozieren.
In der Runde waren unter anderem auch Ex-Profi Mario Basler (53) und der „Bild“-Journalist Alfred Draxler (59) zu Gast. Für den großen Knall sorgte dann aber wieder einmal: Uli Hoeneß. (kos, msc)