Das war wieder zu wenig von Frankreich. Zwar kehrt Superstar Kylian Mbappé zurück und trifft, zu Platz eins in der Gruppe reicht es für den EM-Titelkandidaten trotzdem nicht.
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„Maskenmann“ Kylian Mbappe ist zurück - doch Frankreich sucht weiter die Top-Form: Trotz eines Treffers ihres Superstars hat die enttäuschende Equipe tricolore den Gruppensieg leichtfertig verschenkt und noch immer keinen Schrecken bei dieser EM verbreitet. Beim Comeback des Ausnahmekönners musste sich der WM-Zweite mit einem 1:1 (0:0) gegen die bereits ausgeschiedenen Polen um Robert Lewandowski begnügen.
Mbappe zog umgehend alle Blicke auf sich, nachdem er im Auftaktspiel gegen Österreich (1:0) einen Nasenbeinbruch erlitten hatte. Der künftige Starstürmer von Real Madrid dribbelte, sorgte immer wieder für Gefahr - und bescherte den wieder einmal lange äußerst bieder agierenden Franzosen durch seinen verwandelten Foulelfmeter (56.) das erste „eigene“ Tor bei diesem Turnier.
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Beim Jubel nach seinem EM-Premierentreffer riss er sich die Maske vom Gesicht. Lewandowski scheiterte dann zwar zunächst vom Punkt, bei der Wiederholung (79.) blieb er aber eiskalt.
Durch die Ergebnisse am Montag hatte der zweimalige Europameister bereits vor dem Anpfiff als Achtelfinalist festgestanden. In der nächsten Runde trifft der EM-Favorit am Montag in Düsseldorf auf den Zweiten der Gruppe E - und muss sich dort deutlich steigern.
Nationaltrainer Didier Deschamps hatte um den Einsatz seines Ausnahmekönners zwar ein großes Geheimnis gemacht, doch bereits vor der offiziellen Verkündung sickerte durch, dass Mbappe zurückkehren würde. Der Stürmer, der zuletzt gegen die Niederlande (0:0) nicht gespielt hatte, lief mit einem schwarzen Gesichtsschutz auf - und war einmal mehr die Attraktion in Frankreichs Spiel.
Für Lewandowski endete dagegen eine EM zum Vergessen. Auch weil ihr Rekordtorschütze verletzt gegen die Niederlande (1:2) gefehlt und gegen Österreich (1:3) nur kurz mitgewirkt hatte, waren die Polen als erstes Team des Turniers schon nach zwei Spielen ohne Achtelfinal-Chance. Immerhin: Lewandowski bleibt dem Nationalteam erhalten, das bestätigte er bereits vor der Partie.
Und bei seiner Startelf-Rückkehr an alter Wirkungsstätte bereitete der Ex-Dortmunder den Franzosen mit seinem Team zunächst einige Probleme. Mbappe stand im Blickpunkt - doch die befreit aufspielenden Polen gaben die ersten Warnschüsse ab. Und Lewandowski? Der köpfte bei der besten Gelegenheit nur knapp vorbei (34.).
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Mbappe benötigte dagegen etwas Anlaufzeit. Der Superstar sorgte mit seinen Ballaktionen zwar immer wieder für ein Raunen auf den Tribünen, zu selten zog er aber seine unnachahmlichen Tempoläufe an. Dazu tobte er nach einer der größten Chancen der Franzosen durch Ousmane Dembele (19.), weil N'Golo Kante ihn übersehen hatte.
Einen eigenen Treffer hatte Frankreich in den ersten beiden Spielen nicht zustande gebracht, das 1:0 im Auftaktspiel resultierte aus einem Eigentor des Österreichers Maximilian Wöber. Und Mbappe hatte die Führung kurz vor der Pause zwar gleich zweimal auf dem Fuß (42./45.), Polens Lukasz Skorupski, Vertreter von Stammtorhüter Wojciech Szczesny, parierte aber jeweils stark.
Mbappe versuchte es auch nach dem Seitenwechsel aus allen Lagen munter weiter - zunächst ohne Erfolg. Erst als der frühere BVB-Profi Dembele im Strafraum gefoult wurde, blieb Mbappe vom Punkt eiskalt. Auf der Gegenseite verursachte der Münchner Dayot Upamecano jedoch ebenfalls einen Strafstoß. Lewandowski erhielt eine zweite Chance nach seinem Fehlschuss, weil sich Frankreichs Keeper Mike Maignan zu früh von der Linie bewegt hatte. (dpa/sid)