Kylian Mbappé in der Kritik: Eine Frankreich-Legende bezeichnet seinen Auftritt bei der EM als „eines Kapitäns unwürdig“.
„Unwürdig“Harte Kritik am Masken-Mann: Frankreich-Legende bringt sogar Bank-Platz ins Spiel
Frankreich hat sich mit Glanzlos-Fußball ins EM-Halbfinale gerumpelt. Und Masken-Mann Kylian Mbappé ist ein Schatten seiner selbst.
Der ehemalige französische Weltmeister Emmanuel Petit hat den zukünftigen Profi von Real Madrid und Superstar der Équipe Tricolore nun scharf kritisiert.
Petit über Mbappé: „Sonst hätte ich ihn tatsächlich auf der Ersatzbank gelassen“
„Momentan ist er eines Kapitäns unwürdig, er übernimmt zu wenig Verantwortung auf dem Platz“, sagte der 53-Jährige vor dem EM-Halbfinale der Franzosen gegen Spanien (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Seit Beginn dieser EM ist er nicht auf der Höhe.“
Der Stürmer sei „körperlich nicht fit, zudem behindert ihn seine gebrochene Nase“, so Petit über Mbappé, der bislang nur einen EM-Treffer erzielt hat.
Gegen Portual sei Mbappés Auswechslung längst überfällig gewesen, sagte Petit. „Dass er im Viertelfinale gegen Portugal (5:3 i.E., d.Red.) erst in der Halbzeit der Verlängerung ausgewechselt wurde, war eigentlich viel zu spät. Er hätte spätestens nach einer Stunde raus gemusst.“
Im Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Spanien würde Petit aber trotzdem auf den 25-Jährigen setzen. „Aber nur, weil der Gegner Spanien heißt. Sonst hätte ich ihn tatsächlich auf der Ersatzbank gelassen“, sagte die französische Fußball-Ikone. Schließlich traue Petit Mbappé zu, „dass er im Halbfinale plötzlich explodiert“.
Aus dem Spiel heraus gelang Frankreich trotz des Halbfinal-Einzugs kurioserweise bislang noch kein einziger Treffer. Nicht nur Petit hofft, dass im Duell mit dem Topfavoriten der Knoten bei Mbappé und dem gesamten französischen Angriff platzt.
„Diese mangelnde Offensiv-Wucht bei der Équipe Tricolore ist ein ewiges Thema in Frankreich. Sie hat mit der vorsichtigen Spielweise von Nationaltrainer Didier Deschamps zu tun“, sagte er: „Es handelt sich dabei um die ewige Debatte zwischen den Pragmatikern und den Romantikern.“
Doch für Petit, der vor 24 Jahren mit der französischen Nationalmannschaft den EM-Titel gewann, ist auch klar: „Am Ende werden einzig und allein die Sieger in Erinnerung bleiben – nur das zählt. Die Spieler und der Trainerstab denken völlig anders als die Medien und die Fans. Insofern gehen sie weiterhin ihren Weg und sind von sich komplett überzeugt.“
Indes mahnte Petit auch: „Frankreich unter Deschamps ist aber nur erfolgreich, wenn diese Spieler ihre individuelle Klasse ausspielen, was momentan zu selten der Fall ist.“ (sid/dpa)