Solidarität mit DemiralVor EM-Viertelfinale der Türkei: Ex-DFB-Weltmeister Özil postet Wolf-Gruß-Foto

Vor dem Niederlande-Spiel sorgt immer noch ein türkischer Spieler für den größten Gesprächsstoff, der gar nicht spielen darf. Ein früherer deutscher Nationalspieler solidarisiert sich mit ihm.

Der frühere deutsche Nationalspieler Mesut Özil (35) hat bei Instagram ein Bild des umstrittenen Wolfsgruß-Jubels des türkischen Nationalspielers Merih Demiral (26) geteilt.

Das Bild war einige Stunden vor dem EM-Viertelfinale des Teams gegen die Niederlande in einer Instagram-Story des 35-Jährigen zu sehen. Versehen war es mit einer Anfeuerung für die Türkei. Demiral war für die Geste von der Uefa für zwei Spiele gesperrt worden.

Türkische Fan-Gruppe ruft zu „Graue Wölfe“-Gruß auf

Durch den Wolfsgruß-Wirbel ist die Stimmung vor der Partie aufgeheizt. „Diese voreingenommene und unfaire Entscheidung hat unsere gesamte Nation zutiefst enttäuscht“, hatte Verbandspräsident Mehmet Büyükeksi (63) in einer Verbandsmitteilung gesagt.

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Die einflussreiche Fan-Gruppe Ultraslan von Traditionsklub Galatasaray kündigte bei Instagram an, man könne es nicht abwarten, am Spieltag „als Tausende Graue Wölfe in Berlin und als Millionen in der Welt eine Antwort auf diese Gemeinheit zu geben“.

Der 26 Jahre alte Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der „Grauen Wölfe“ geformt.

Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Erdogan will das Spiel gegen die Niederlande besuchen.

Der Präsident werde kurz vor dem Fußball-Spiel ankommen und noch am selben Abend wieder abreisen, sagte das Büro Erdogans der Deutschen Presse-Agentur. Der Abflug ab Istanbul sei für etwa 16 Uhr angesetzt. Bisher seien keine weiteren Termine in Deutschland geplant. (dpa)