PK im LivetickerManuel Neuer spricht vor Ungarn-Spiel – wie hat er die Kritik weggesteckt?

Deutschlands Torhüter Manuel Neuer jubelt über das Tor zum 2:0 durch Musiala.

Manuel Neuer durfte im Eröffnungsspiel am 14. Juni über fünf deutsche Tore jubeln, hatte selbst kaum etwas zu tun. Am Montag spricht er über die nächste Aufgabe.

Deutschland ist perfekt in die EM gestartet, der vor dem Turnier nicht unumstrittene Torwart Manuel Neuer hat über die nächste Aufgabe gesprochen.

von Antje Rehse  (are)

Im Vorfeld der EM war auf ihn jede Menge Kritik eingeprasselt. Im ersten Gruppenspiel gegen Schottland war Deutschlands Nationaltorwart Manuel Neuer (38) dann weitestgehend unbeschäftigt, bekam (noch) keine Chance, die Zweifel an seiner Form auszuräumen.

Wie ist er mit den Forderungen von einigen Experten umgegangen, dass Marc-Andre ter Stegen (32) die deutsche Nummer eins beim Turnier hätte sein sollen? Und wie blickt er auf die kommende Aufgabe gegen Ungarn? Bei einer Pressekonferenz stand Neuer am Montag (17. Juni 2024) Rede und Antwort.

Die wichtigsten Aussagen von der DFB-PK mit Manuel Neuer:

Wie erlebt er sein erstes Turnier als Vater? „Das macht sehr viel Spaß als Vater. Ich bin mit meiner Familie natürlich im Austausch und ich bin sehr glücklich, wenn ich meinen Sohn sehen kann.“

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Den Engländern um Harry Kane hat Gelsenkirchen nicht so gefallen. Was sagt er dazu? „Ich glaube, das Wetter war auch nicht so gut. Wir wissen ja, wie dass das bei Dauerregen nicht so schön wirkt. Aber das kennen die Engländer ja von der Insel. Vielleicht haben sie deshalb 1:0 gegen Serbien gewonnen.“

Er hatte wenig zu tun. Geht für ihn die EM erst gegen Ungarn richtig los? „Für mich persönlich war das ein guter Start, unabhängig davon, dass ich keine krassen Aktionen hatte.“

Bekommen die Spieler die besondere EM-Dynamik bei den Fans mit? „Ja, man sieht es ja auch im Fernsehen. Das ist schön, dass wir bei der Heim-EM solche Bilder sehen dürfen und diese Euphorie entsteht. Ich habe auch nur Positives mitbekommen. Am Anfang gab es je Zweifel, ob es diese Euphorie geben würde, aber wir sind auf einem guten Weg.“

Über Trainingstorwart Jan Reichert: „Er passt charakterlich super ins Team. Wir sind sehr froh und dankbar, dass er das mitmacht und er hat auch eine Menge Spaß dabei.“

Über die Rolle der Ersatzspieler: „Bei uns wird jeder Spieler gebraucht. Ob wir Verletzte haben oder Sperren. Für mich gibt es nie eine erste Elf.“

Ilkay Gündogan ist während seiner Pause Kapitän geworden. Was hat sich für Neuer dadurch verändert? „Für mich hat sich hier wenig verändert, ich glaube, dass ich immer noch ein wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft bin. Ich stand damals nicht zur Verfügung, deshalb habe ich die Situation verstanden und akzeptiert.“

Die Ehrenrunde mit Thomas Müller und Toni Kroos: „Ich kann mir nicht alle Sprüche von Thomas merken (lacht). Thomas ist ein Spieler, der immer versucht, zu helfen, auch wenn er nicht von Anfang an eingesetzt wird.“

Ist die EM sein letztes Turnier mit Deutschland? „Das kann ich jetzt noch nicht verraten. Ich mache mir dazu meine Gedanken.“

Das Training mit vier Torhütern: „Für eine Mannschaft ist wichtig, dass man zusammenhält. Das ist postionsunabhängig. Mit der Torwartgruppe zu trainieren und sich gegenseitig zu pushen, macht Spaß.“

Was ist von Ungarn zu erwarten? „Ungarn ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die in den Zweikämpfen zur Sache geht. Wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen. Wir haben uns gegen Schottland Selbstbewusstsein geholt, aber Ungarn ist nochmal eine neue Nummer, das wissen wir.“

Wie weit kann es diesmal gehen? „Das ist eine gute Frage. Wir hatten schon gute und schlechte Spiele zum Auftakt. 2014 sind wir gegen Portugal auch gut gestartet, auch da hat ein Gegner Rot bekommen. Da hatten wir aber nicht die Dominanz wie jetzt gegen Schottland. So ein Spiel hilft natürlich für den Turnierstart. Als wir das Eigentor bekommen haben, hat sich jeder auf dem Platz geärgert. Das ist ein gutes Zeichen.“

Wie hat Neuer die Debatte um seine Person wahrgenommen? „Ich habe es eher von außen betrachtet. Ich habe das schon immer so gemacht, dass ich das mit den Verantwortlichen zusammen analysiere. Deshalb habe ich mir da keine Gedanken gemacht. Wichtig ist das Vertrauensverhältnis zwischen Trainer und Team.“