Entscheidung nach Final-PleiteMassiv in der Kritik: England-Trainer Southgate hört auf

Nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien gibt Gareth Southgate seinen Posten ab. Der Job als Nationaltrainer sei „die Ehre seines Lebens“ gewesen, teilte der Coach mit.

Nach der EM-Finalniederlage ist Gareth Southgate als Teammanager der englischen Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten. Das teilte der englische Verband FA am Dienstag (16. Juli 2024) mit, nachdem die Three Lions das Endspiel am Sonntag in Berlin gegen Spanien (1:2) verloren hatten.

„Es ist Zeit für einen Wechsel und für ein neues Kapitel. Das Finale am Sonntag in Berlin gegen Spanien war mein letztes Spiel als englischer Nationaltrainer“, sagte Southgate in einer Erklärung.

Gareth Southgate verlor zwei EM-Endspiele mit England

Der 53-Jährige hatte mit den Three Lions bei der Europameisterschaft zum zweiten Mal nach 2021 ein Finale erreicht – und dort erneut eine Niederlage kassiert. Vor drei Jahren hatte England im eigenen Land im Elfmeterschießen gegen Italien das Nachsehen, am Sonntagabend zog Southgates Team auch gegen Spanien nach der regulären Spielzeit den Kürzeren.

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Southgates Vertrag lief noch bis zum Ende des Jahres, doch im Laufe des Turniers kam mitunter harsche Kritik an dem Coach auf. Direkt nach dem Finale im Berliner Olympiastadion am Sonntag hatte er noch keinen Hinweis auf seine persönliche Zukunft geben wollen.

Der englische Fußballverband FA hatte vor dem Spiel gegen Spanien und unabhängig vom Ausgang des Finals signalisiert, mit dem früheren Verteidiger bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada weiterarbeiten zu wollen.

Die Turnierbilanz von Southgate, der seit September 2016 im Amt war, ist überaus erfolgreich. Neben dem Finaleinzug in Deutschland erreichte er auch 2021 das EM-Finale, 2018 das WM-Halbfinale und 2022 das WM-Viertelfinale. Nur Weltmeister-Trainer Alf Ramsey war mit den Three Lions erfolgreicher. Es fehlte einzig der letzte Schritt zu einem Titel.

Southgate hatte seinen Vertrag vor der EM nicht verlängert. Die öffentliche Kritik an ihm, auch bei vielen Ex-Profis, war in den vergangenen Jahren gewachsen – auch bei diesem Turnier blieb sie nicht aus.

Die Fans warfen Becher nach dem Trainer, die heimischen Experten und Medien übten anfangs heftige Kritik. Die Gruppenphase war für die mit zahlreichen Topspielern angetretenen Engländer äußerst holprig verlaufen. Der Stimmungsumschwung kam erst nach dem überzeugenden 2:1 im Halbfinale gegen die Niederlande.

Als Kandidaten für Southgates Nachfolge gelten Eddie Howe von Newcastle United, der ehemalige Chelsea-Trainer Graham Potter sowie der frühere Weltklassespieler Frank Lampard. Auch der Argentinier Mauricio Pochettino wurde schon mehrfach genannt. Ex-Nationalspieler Gary Lineker brachte Jürgen Klopp ins Gespräch, der nach neun Jahren beim FC Liverpool eine Pause vom Trainergeschäft nimmt. (dpa/sid)