Steffen Baumgarts Zeit als Trainer des Hamburger SV ist Geschichte! Nur drei Tage nach seiner Entlassung hat der Coach erstmals darüber gesprochen.
Erstes Interview nach HSV-AusBaumgart selbstsicher: „Hätten wir normale Ergebnisse, wären wir Erster“
Erst wenige Tage ist es her, dass Steffen Baumgart (52) ohne Job ist. Am Sonntag (24. November 2024) wurde der Trainer nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg beim Hamburger SV entlassen.
Drei Tage später, am Mittwoch (27. November), hat sich der gebürtige Rostocker jetzt erstmals zur Situation geäußert!
Steffen Baumgart: „Den Traum habe ich mir erfüllt“
Während beim HSV die intensive Suche nach einem Nachfolger läuft – es fallen Namen wie Ruud van Nistelrooy (48), Bruno Labbadia (58) und Raphael Wicky (47) –, erholt sich Baumgart von seiner kurzen (neun Monate) aber intensiven Zeit an der Elbe.
Mit der „Sport Bild“ sprach er kurz nach seinem HSV-Aus und zeigt sich nicht verbittert, dass sein Herzensklub ihn entlassen hat: „Den Traum, den HSV einmal zu trainieren, den habe ich mir erfüllt. Ich habe sehr gut mit dem Verein zusammengearbeitet, mit Jonas Boldt, Stefan Kuntz, Claus Costa, dem Staff. Ich habe mir gewünscht, Erfolg mit dem HSV zu haben. Das ist mir nicht gelungen. So ehrlich muss man sein. Dann greifen leider die Mechanismen des Geschäfts.“
Baumgart hatte die Hamburger im Februar 2024 auf Platz drei der 2. Bundesliga übernommen, landete am Ende nur auf Rang vier. In der laufenden Spielzeit stand der HSV nach neun Spieltagen wieder auf Platz drei – es folgte die Sieglos-Serie und der Absturz auf Rang acht!
Zuletzt verspielte Baumgart mit seinem Team eine 2:0-Führung gegen Krisenklub FC Schalke 04 im eigenen Stadion (2:2). Danach habe er bereits geahnt, was auf ihn zukommen würde: „Die Situation war abzusehen. Siege waren nicht gut genug, und Unentschieden sind gefühlt wie eine Niederlage. Aber: Am Ende sind wir vier Punkte hinter dem Tabellen-Ersten.“
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Denn auch das gehört zur Wahrheit, trotz des Absturzes ins Tabellenmittelfeld ist der HSV noch mittendrin im Aufstiegsrennen. Denn: Platz eins und Platz zwölf trennen gerade einmal sechs Punkte. Auch deshalb merkt der 52-Jährige anschließend noch an: „Trotzdem muss man festhalten: Hätten wir in den vergangenen vier Spielen eine normale Ergebnis-Situation gehabt, wären wir jetzt Erster.“
Auch das ist ein Grund dafür, dass Baumgart seinem Ex-Team den Aufstieg weiterhin zutraut: „Der Zug ist nicht abgefahren, sondern die Jungs haben die Chance, es jetzt besser zu machen, um das große Ziel Aufstieg zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft es schaffen kann.“
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Für sich persönlich ordnet Baumgart seine HSV-Zeit nicht als enttäuschend ein: „Es war eine spannende Zeit, sie war lehrreich. Ich habe viel mitgenommen aus der Situation.“
Den Kopf steckt der ehemalige Trainer des 1. FC Köln nicht in den Sand, will mutig in die Zukunft schauen: „Ich werde jetzt nicht zusammenbrechen, es muss auch keiner Mitleid mit mir haben. Es ist alles sauber abgelaufen.“ Wo und wann der emotionale Trainer dann den nächsten Klub findet, bleibt abzuwarten.