„Es ist Blödsinn!“Baumgart-Frust nach HSV-Pleite – Schiri-Aussage lässt ihn verständnislos zurück

Steffen Baumgart mit runtergezogenen Schultern am Spielfeldrand.

Steffen Baumgart war nach der HSV-Niederlage gegen Kiel am 20. April 2024 bedient.

Nach der Niederlage gegen Kiel muss der Hamburger SV seine Aufstiegshoffnungen so gut wie begraben. Vor allem eine Szene ärgerte HSV-Coach Steffen Baumgart.

von Antje Rehse  (are)

Der Frust ist groß, der Aufstieg fast weg: Im Topspiel der 2. Bundesliga hat der Hamburger SV gegen Spitzenreiter Holstein Kiel verloren.

HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) haderte nach der 0:1-Niederlage, in der sein Team das Spiel trotz Überzahl in der Schlussphase nicht mehr drehen konnte, mit der Chancenverwertung. Und mit dem Schiedsrichter.

Baumgart über Schiri-Entscheidung: „Irgendwas finden wir doch immer“

„Wir hatten genug Möglichkeiten, waren nicht schlechter als Kiel und haben am Ende wieder verloren“, sagte Baumgart nach dem Spiel am Samstagabend (20. April 2024) bei Sport1. „Wir haben genug Torschüsse gehabt, aber nicht aufs Tor, sondern eher rüber. Das heißt, da fehlt die Präzision.“

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Seinen Spielern sei in Sachen Intensität nichts vorzuwerfen, so Baumgart: „Sie haben gewollt, sie haben gemacht, aber es ist das Problem, das wir haben. Wir gewinnen halt die Spiele nicht.“

Neben den vergebenen Chancen ärgerte den ehemaligen Coach des 1. FC Köln vor allem das Gegentor. Vor dem Treffer von Tom Rothe (19) war HSV-Keeper Matheo Raab (25) im Strafraum gehalten worden. Er protestierte wild, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann (39) nahm das Tor auch nach Betrachten der Zeitlupe nicht zurück.

„Ich sehe, dass es in der Mitte einen Zweikampf im Torraum gibt zwischen einem Kieler Angreifer und dem Torwart“, sagte der Unparteiische. „Es ist für mich allerdings ein normales Positionsgerangel.“

Für diese Begründung der Entscheidung hatte Baumgart wenig Verständnis. „Es ist kein Positionsgerangel, es ist Blödsinn! Wir reden uns jedes Mal etwas schön“, sagte der HSV-Coach. „Er geht ganz klar in den Mann und hält den Torwart fest. Das ist nicht seine Aufgabe. Er kann den Torwart blocken, aber nicht festhalten. Dann ist es Foul und nicht Positionsgerangel.“

Baumgart fühlt sich und die Hamburger offenbar grundsätzlich benachteiligt. Er erinnerte an einige andere Szenen, die zuletzt gegen den HSV gepfiffen worden waren. „In Düsseldorf ist es die abgespreizte Hand, es gibt Elfmeter und dann gibt es keinen Elfmeter. Letzte Woche war das Foul außerhalb und es wird innerhalb gewertet. Irgendwas finden wir doch immer.“

Stegemann begründete seine Entscheidung auch damit, dass der Treffer nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Szene stand. „Wenn der Torwart durch eine Regelwidrigkeit gehindert wird, den Ball zu spielen, dann haben wir ein klares Foulspiel. Allerdings wird der Ball am ersten Pfosten sauber weggeköpft und der Torwart hat keine Chance den Ball zu erreichen“, so der Referee.

Für den HSV wird es nun angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei schwer, am Aufstiegstraum festzuhalten – zumal Fortuna Düsseldorf auch noch das deutlich bessere Torverhältnis hat.

„Natürlich sieht es nicht gut aus, ich bin auch kein Träumer“, so Baumgart: „Wir haken gar nichts ab und trotzdem müssen wir uns der Realität stellen und die Realität sieht im Moment nicht gut aus.“