Ex-Kapitän aktuell hinten dranKainz dank Baumgart-Rolle zurück in FC-Startelf? „Hat immer Hand und Fuß“

Florian Kainz im Spiel des 1. FC Köln am Ball.

Florian Kainz am Donnerstag (14. November 2024), beim FC-Test gegen den FC Groningen.

Florian Kainz kämpft nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung um den Anschluss beim 1. FC Köln. Den Weg zurück in die Startelf könnte er nun ausgerechnet in alter Baumgart-Rolle finden.

von Jürgen Kemper  (kem)

Für Florian Kainz (32) sind die vergangenen Monate gewiss nicht nach Plan verlaufen. Abstieg mit dem 1. FC Köln, Kapitänsbinde verloren und dann warf ihn auch noch eine schwere Sprunggelenksverletzung monatelang aus der Bahn.

Nun kämpft der Österreicher seit einem Monat wieder um den Anschluss. Doch so recht will sich aktuell keine Tür für den Ex-Kapitän öffnen. Kainz kommt seit Mitte Oktober nicht über Kurzeinsätze hinaus, die Minuten sind dabei mit der Zeit eher weniger als mehr geworden.

Kainz überzeugt gegen Groningen auf neuer alter Position

Einen ersten Hoffnungsschimmer gab es immerhin beim Last-Minute-Sieg gegen Fürth, als der Ösi die Schluss-Offensive einläutete und sich schließlich mit dem entscheidenden Ecken-Assist belohnte.

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Im Test gegen Groningen (1:1) bekam er nun endlich nochmal die Chance, sich länger zu zeigen. Gerhard Struber (47) brachte seinen Landsmann – wohl in Ermangelung an Alternativen – im defensiven Mittelfeld.

„Kainzi“ auf der Sechs? Da war doch was! Steffen Baumgart (52) bot seinen Kapitän in der Abstiegssaison mehrfach auf dieser Position auf. Weil man es verpasste, adäquaten Ersatz für Ellyes Skhiri zu holen, war Kainz die Notlösung. Ein Experiment, was zur damaligen Zeit nicht aufging, in der 2. Liga aber durchaus Erfolgschancen verspricht.

Struber sagt: „Kainzi ist immer spielstark, das hat in Ballbesitz immer Hand und Fuß. Es war jetzt auf einer Position, bei der wir mal schauen, wie das zukünftig ausschauen könnte.“

In der Tat bewies Kainz gegen Groningen, wie wertvoll er gegen tiefstehende Gegner als Strippenzieher aus der Tiefe sein kann. Der dienstälteste Kölner initiierte immer wieder Angriffe aus der Zentrale und glänzte als Vorbereiter, wie bei der Topchance von Luca Waldschmidt (13.).

Bis zu seiner Auswechslung war er der auffälligste FC-Akteur. Trainer Struber weiß ganz genau, was er an dem Routinier hat. „Auf den Spieler kann ich mich verlassen, er ist spielintelligent und liest die Momente gut“, sagt der Coach.

Doch es gibt einen Haken: Denn genau auf dieser Position – der des offensiv denkenden Sechsers – überzeugt aktuell Denis Huseinbasic (23). Der bosnische Nationalspieler holt sich die Bälle tief ab und leitete vorne die Angriffe mit ein. Damit ist er Denker und Lenker im FC-Spiel und aktuell unumstritten.

Kainz muss also weiter auf seine Chance lauern, seine Vielseitigkeit sollte ihn aber über kurz oder lang zurück in die Mannschaft spülen.