Ewald Lienen hat sich für seine Schiedsrichter-Kritik und seinen „Dreirad“-Spruch entschuldigt. Nach einem Austausch mit Patrick Ittrich zeigte sich der Ex-Trainer einsichtig.
Einsicht nach „Dreirad“-SpruchEx-FC-Trainer Ewald Lienen: „Möchte mich im Nachhinein entschuldigen“
von Béla Csányi (bc)
Auf die scharfe Schelte folgt Einsicht: Ewald Lienen (70) hat nach dem Appell von Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich (45) reagiert und sich für harte Kritik an mehreren Schiris entschuldigt.
In seinem Podcast „Der Sechzehner“ hatte der erste Aufstiegs-Trainer des 1. FC Köln sich über mehrere Entscheidungen des 3. Bundesliga- und des 5. Zweitliga-Spieltags geärgert. Als Ittrich am Montag (23. September 2024) in der neuesten Episode zu Gast war und Lienen auf die vorige Kritik ansprach, zeigte der Verständnis und gelobte Besserung.
Ewald Lienen ärgerte sich über Zweitliga-Szene
„Du hast völlig recht, ich möchte mich entschuldigen im Nachhinein, denn das ist nicht angemessen, einzelne Leute herauszugreifen“, sagte Lienen an Ittrich gerichtet.
Der 45-Jährige hatte sich besonders vor die jüngeren Bundesliga-Referees gestellt und geäußert: „Man muss jungen Schiedsrichtern die Chance geben, sich zu verbessern und zu lernen.“
Lienen hatte sich in der Vorwoche zunächst an der Leistung von Benjamin Brand (35) beim Spiel zwischen Mainz 05 und Werder Bremen (1:2) gestört. Werder hatte die letzte halbe Stunde nach einem umstrittenen Platzverweis gegen Kapitän Marco Friedl (26) in Unterzahl bestritten. Der Österreicher war wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen worden.
Noch kritischer hatte Lienen dann über den jungen Felix Prigan (25) gesprochen, der beim Duell zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Braunschweig (1:1) nicht unterbrochen hatte, obwohl Eintracht-Profi Sven Köhler (27) nach einem Schlag auf den Kehlkopf sichtlich angeschlagen auf dem Rasen gelegen hatte.
In der Folge traf Darmstadt gar zum 1:0, obwohl Betreuer zu diesem Zeitpunkt bereits pflichtbewusst auf den Rasen gelaufen waren, um Köhler auf der anderen Seite des Spielfelds zu versorgen. Braunschweig-Trainer Daniel Scherning (40) war derart erbost, dass er nach wüsten Protesten die Rote Karte sah.
Er wolle „kein Schiedsrichter-Bashing“ betreiben, hatte Lienen in der vergangenen Podcast-Folge erklärt, dann aber auch seine Zweifel an Prigans Zweitliga-Eignung geäußert. Der junge Referee darf nach gerade mal elf Spielen in der 3. Liga schon zweitklassig pfeifen. Lienen wetterte: „Die Bundesliga ist ja kein Verkehrsübungsplatz, wo ich mit dem Dreirad rumfahre und mal gucke, was passiert.“