„Noch nie so einen schlechten Trainer gesehen“Ex-Tuchel-Profi schießt gegen aktuellen Coach – er steht noch unter Vertrag

Hakim Ziyech vor seiner Einwechslung im Champions League Spiel gegen Lille.

Hakim Ziyech mit seinem ehemaligen Trainer Thomas Tuchel. (Foto: 16. März 2022)

Ein öffentlicher Rundumschlag gegen den eigenen Klub: So etwas hört man im Fußball nur ganz selten.

von Hannah Schlösser  (han)

Ein Fußball-Profi, der eine schallende verbale Ohrfeige gegen seinen aktuellen Arbeitgeber verteilt? Genau das hat sich nun in der Türkei zugetragen.

Hakim Ziyech (31) macht keinen Hehl mehr daraus, dass er Galatasaray Istanbul verlassen will. Noch ist der bei dem Verein aber angestellt. In einem Interview mit dem türkischen Journalisten Haluk Yurekli ließ der Marokkaner seinem Frust freien Lauf und kritisierte sowohl den Klub als auch seinen Trainer scharf.

Ziyech teilt aus: „Sie sollen mich in Ruhe lassen“

Ziyech war im Sommer 2023 zunächst auf Leihbasis vom FC Chelsea nach Istanbul gewechselt und wurde ein Jahr später fest verpflichtet. Doch seit dem geht es für den 31-Jährigen beim türkischen Spitzenklub steil bergab.

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Bereits im September berichteten türkische Medien, dass Trainer Okan Buruk (51) nicht mehr mit ihm plane. Seit August stand der Offensivspieler, der 2021 unter dem deutschen Trainer Thomas Tuchel (51) mit Chelsea die Champions League gewann, nicht mehr in der Startelf. Er konnte in dieser Saison nur eine Torvorlage beisteuern.

Nun platzte Ziyech der Kragen: „Das Kapitel Galatasaray ist für mich beendet. Ich habe dem Klub bereits gesagt, dass ich im Januar gehen werde.“

Und weiter: „Sie brauchen mich um nichts mehr zu bitten. Ich mache jetzt, was ich will.“ Besonders hart ging er mit seinem aktuellen Coach ins Gericht: „Ich habe noch nie einen so schlechten Trainer gesehen wie Okan Buruk.“

Auch die Titelambitionen des Vereins, der im vergangenen Sommer auch einen ehemaligen FC-Spieler verpflichtete, interessieren ihn nicht mehr: „Ob Galatasaray den Titel gewinnen kann? Das ist mir egal. Sie sollen mich einfach in Ruhe lassen, was auch immer passiert.“

Ziyech gab zudem zu, dass seine feste Verpflichtung ein Fehler war: „Ich bereue es, zu Beginn der Saison hierhergekommen zu sein, aber sie wollten nicht, dass ich gehe.“ Solch einen Rundumschlag eines Spielers über seinen aktuellen Verein gibt es auch nicht oft.

Bereits im Sommer gab es einige Gerüchte, dass Ziyech zu einem anderen Verein wechseln könnte, statt sich Galatasaray fest anzuschließen. Doch es kam anders.

Jetzt streben beide Seiten einen Abschied im Winter an – auch Galatasaray dürfte mittlerweile daran interessiert sein, den unzufriedenen 64-fachen Nationalspieler ziehen zu lassen.