Nur drei Siege konnte Aufsteiger SSV Ulm in der aktuellen Saison feiern. Jetzt hat der abstiegsbedrohte Zweitligist reagiert und Coach Thomas Wörle entlassen.
„Seid ihr besoffen?“Zweitliga-Abstiegskandidat entlässt Trainer – Fans reagieren wütend

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Thomas Wörle, links am 16. Februar 2025 mit Nürnberg-Trainer Miroslav Klose, muss wohl seinen Posten als Trainer des SSV Ulm räumen.
Trainerentlassung in der 2. Bundesliga!
Der abstiegsbedrohte Aufsteiger SSV Ulm hat Trainer Thomas Wörle (43) entlassen. Das verkündete der Klub am Dienstag (11. März 2025), zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Übernehmen soll vorerst U19-Coach Robert Lechleiter (44).
Ulm holte erst drei Siege
In einem Statement in den sozialen Netzwerken wird der Geschäftsführer des SSV Ulm Markus Thiele (43) mit folgenden Worten zitiert: „Das ist kein schöner Tag für uns alle. Aber jeder Verein, jeder Manager, jeder Trainer kommt in solch eine Situation. Und das hat nichts mit mangelnder Wertschätzung oder ähnlichem zu tun. Im Gegenteil. Ich danke Tom und seinem Team für alles, was sie für unseren Verein getan haben.“
Wörle trainierte die Ulmer seit 2021, seine Zeit bei den „Spatzen“ war seitdem eine einzige Erfolgsgeschichte. Der 43-Jährige führte den SSV aus dem Amateurfußball zurück in den Profibereich, 2022 bis 2024 gelang der Durchmarsch aus der Regionalliga Südwest in Liga zwei.
Doch in dieser Spielzeit hat der Klub, der in der Saison 1999/2000 auch ein Jahr in der Bundesliga spielte, schwer zu kämpfen. Die „Spatzen“ holten nur drei Siege aus 25 Spielen, zuletzt unterlagen die Ulmer dem 1. FC Köln mit 0:1.
Mit nur 19 Punkten ist der SSV auf Platz 17 stark abstiegsgefährdet, der Relegationsrang sowie die Nichtabstiegsplätze sind vier Punkte entfernt. Nun haben die Verantwortlichen die Reißleine gezogen.
Die Fans sind dennoch mehr als empört über die Entscheidung des Vereins, den Erfolgscoach der letzten Jahre zu entlassen. Beim Kurznachrichtendienst X schreibt beispielsweise ein Fan nur: „Seid ihr besoffen?“ Eine weitere Reaktion: „Schäme mich zutiefst für diese Entscheidung! Unfassbar – mir fehlen die Worte!“
Die Grundstimmung der Fans: Der Verein ist Wörle gegenüber im Hinblick auf seine Leistungen für den Klub undankbar. Noch im vergangenen November hatte der Verein aus Baden-Württemberg den Vertrag mit Wörle bis 2027 verlängert, vier Monate später muss er gehen.
In der laufenden Saison präsentierte sich das Team häufig konkurrenzfähig, spielte zehnmal unentschieden und weist eine deutlich bessere Tordifferenz als die direkte Konkurrenz auf. Allerdings gelangen bislang lediglich drei Siege.
Für den Saisonendspurt erhoffen sich die Verantwortlichen so womöglich einen neuen Impuls. Vor der Länderspielpause ist Ulm noch in Karlsruhe zu Gast, danach folgen die Partien gegen Darmstadt (Heim), Schalke 04 (Auswärts) und Magdeburg (Heim). (mit sid)