Seit Wochen sagt Bayern-Coach Tuchel, dass die Abmachung über eine Trennung vom Rekordmeister im Sommer stehe. Einen Nachfolger finden die Bosse nicht. Steht deshalb nun eine überraschende Wende an?
Legt Hoeneß sein Veto ein?Bericht: Bayern-Bosse wollen spektakuläre Tuchel-Wende
Die Bosse des FC Bayern wollen übereinstimmenden Medienberichten zufolge Trainer Thomas Tuchel (50) nun überraschend doch zu einem Verbleib in München überreden.
Sportvorstand Max Eberl (50) und Sportdirektor Christoph Freund (46) verhandeln mit dem Coach, ob dieser die beschlossene vorzeitige Trennung nochmal rückgängig machen wolle, wie die „Bild“, der „Kicker“ und der TV-Sender Sky am Mittwoch (15. Mai 2024) meldeten. Eine Reaktion des Fußball-Rekordmeisters zu den Meldungen über die spektakuläre Wende in der Trainersuche gab es nicht.
FC Bayern München: Tuchel-Berater an Säbener Straße
Die Bayern und Tuchel hatten im Februar verkündet, den eigentlich bis 2025 laufenden Kontrakt nach dieser Saison aufzulösen. Seitdem aber konnte der Verein keinen Nachfolger finden, einige Kandidaten sagten ab. Tuchel wiederum führte das Team in der Champions League bis ins Halbfinale und soll laut Berichten in der Mannschaft einige Fürsprecher für sich haben. Er selbst hatte zuletzt stets gesagt, dass die Abmachung stehe.
Nun mehren sich die Anzeichen, dass der 50-Jährige umgestimmt werden soll. Die „Bild“ veröffentlichte Fotos, auf denen Tuchels Berater Olaf Meinking am Mittwoch (15. Mai 2024) auf der Geschäftsstelle an der Säbener Straße zu sehen ist. Auf einem Bild blickt er neben Freund aus dem Fenster; auf einem anderen Bild ist zu erahnen, dass es in einem Büro ein gemeinsames Gespräch mit Bayerns Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen (56) gibt.
Sky meldete, dass Tuchel sich offen für einen Verbleib zeige und dies einzelnen Spieler kommuniziert habe. Zu jenen, die den Trainer behalten wollen, sollen Kapitän Manuel Neuer, Routinier Thomas Müller, Torjäger Harry Kane und Nationalspieler Jamal Musiala gehören.
Hoeneß offen für Vertragsverlängerung?
Angesichts einiger Vorkommnisse der vergangenen Wochen könnte Tuchel einen Verbleib aber an Bedingungen knüpfen. Bayern-Patron Uli Hoeneß (72) hatte ihm etwa jüngst vorgeworfen, lieber für viel Geld neue Spieler verpflichten zu wollen, als junge Profis zu entwickeln – dadurch fühlte sich Tuchel in seiner Trainerehre verletzt, holte zum wütenden öffentlichen Konter aus. Möglicherweise will der gebürtige Krumbacher ein klares Bekenntnis aller Bosse – inklusive Hoeneß – haben, dass sie von ihm überzeugt sind.
Offen scheint, ob Tuchel nur für ein Jahr bis zum Ende seines aktuellen Vertrags bleiben will. Dadurch könnte er als Platzhalter abgestempelt werden für Trainer, die 2025 frei werden. Wie etwa Xabi Alonso (42) von Bayer Leverkusen oder Jürgen Klopp (56), der nach seinem Weggang vom FC Liverpool ein Jahr Pause machen will.
Wahrscheinlich strebt Tuchel daher eine Vertragsverlängerung an, um zu bleiben. Dieser würde sich Hoeneß offenbar nicht grundsätzlich widersetzen, falls es im Verein einen Konsens gibt. Das meldete der „Kicker“ unter Verweis auf Personen, die dem langjährigen Manager und derzeitigen Aufsichtsrat nahestehen. (dpa)