Laura Wontorra erlebte als Moderatorin der DAZN-Übertragung ein spektakuläres Duell zwischen Real und Bayern in der Champions League. Dabei wurde aber auch deutlich: Mittendrin heißt nicht immer auch dabei.
„Muss ehrlich sagen …“Bayern-Drama in Madrid: Laura Wontorra legt Geständnis bei DAZN ab
von Béla Csányi (bc)
„90 Minuten im Bernabéu sind sehr lang“ heißt es in einem unvergessenen Ausspruch von Real-Legende Juanito (†37). Doch im Fußball-Tempel in Madrid kann sich nicht nur die Spielzeit ordentlich ziehen, sondern auch der Weg zum Spielfeld.
Diese Erfahrung musste am Mittwoch (8. Mai 2024) beim Halbfinal-Drama des FC Bayern bei Real Madrid in der Champions League auch DAZN-Moderatorin Laura Wontorra (35) machen. In der Nachberichterstattung zum spektakulären Weiterkommen des Rekord-Champions hatte sie daher Interessantes zu berichten.
Laura Wontorra im Tunnel – wie einst Franz Beckenbauer
Mehrmals wollte sie gemeinsam mit Experte Michael Ballack (47) noch einmal die drei Tore des Spiels einspielen und analysieren, immer wieder wurde das Vorhaben wegen neuer Interview-Schalten allerdings aufgeschoben.
Als über eine halbe Stunde nach Abpfiff und im Anschluss an Gespräche mit Matthijs de Ligt (24), Thomas Tuchel (50) und Manuel Neuer (38) endlich Zeit für die Einspieler der Treffer war, gestand Wontorra beim Blick auf den schmerzhaften Real-Doppelschlag (88. und 90.+1): „Ich muss ehrlich sagen, ich war gerade auf dem Weg nach unten in die Katakomben, als beide Tore gefallen sind.“
Bei Bayern-Fans kamen nicht nur wegen der bitteren späten Gegentore Erinnerungen an eine ähnliche Episode mit Franz Beckenbauer (†78) als Protagonisten auf.
Der damalige Klub-Präsident hatte sich bei der legendären Final-Niederlage gegen Manchester United im Jahr 2000 beim Stand von 1:0 für die Bayern von der Tribüne auf den Weg zum Aufzug begeben – und war beim Stand von 1:2 wenige Minuten später im Stadion-Innenraum angelangt.
Weil die Bayern sich wegen einer dramatischen Fehlentscheidung von Schiedsrichter Szymon Marciniak (43) um den Ausgleich in der 13. Minute der Nachspielzeit betrogen fühlten, war der Nachgeschmack im ewigen Duell der beiden Giganten noch einmal deutlich bitterer.
Während Wontorra ihr berufsbedingtes Versäumnis mit dem interessierten Blick auf den TV-Monitor immerhin nachträglich aufholen konnte, war gegen den Schiri-Fehler selbst in Zeiten des VAR am Ende kein Kraut gewachsen.