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„Schiri und VAR reingefallen“Bayern-Wut nach 2:2 – Experte mit klarer Meinung

Schiri-Ärger in München! Die Bayern fühlen sich beim 2:2 gegen Leverkusen benachteiligt. Ein Experte gibt ihnen recht.

Es war ein packendes Spitzenspiel – und eines, das reichlich Diskussionsstoff bot. Der FC Bayern fühlte sich nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen am Freitagabend (15. September 2023) in zwei entscheidenden Szenen benachteiligt.

Vor dem Freistoß zum 1:1 der Leverkusener durch Alejandro Grimaldo (27) fühlte sich Thomas Müller (34) gefoult, nicht umgekehrt. Und das Vergehen von Alphonso Davies (22), der vor dem Elfmeter zum 2:2 in der Nachspielzeit Jonas Hofmann (31) zu Fall gebracht hatte, fand nicht nur Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) „supersoft“.

Manuel Gräfe kritisiert Schiedsrichter Daniel Schlager

Müller und Tuchel gaben nach dem strittigen Strafstoß in der Nachspielzeit zwar zu, dass Davies „ein bisschen ungestüm“ (Müller) oder „gierig“ (Tuchel) zu Werke gegangen war und es einen Kontakt gegeben habe. Doch dass sich anschließend der VAR einschaltete, brachte Tuchel auf die Palme.

Alles zum Thema Thomas Tuchel

„Er hat ihn nicht gepfiffen und für mich ist es in der 94. Minute eines Topspiels ein Spieler, der aus dem Strafraum rausgeht. Es ist viel zu wenig, als dass der VAR eingreift“, sagte er bei DAZN.

Sein Co-Trainer Zsolt Löw (44) sah nach dem Spiel sogar die Rote Karte, nachdem er Daniel Schlager (33) auf dem Platz zur Rede gestellt hatte. „Ich habe kein einziges beleidigendes Wort gesagt“, betonte Löw gegenüber der „Bild“ und ergänzte: „Ich war ganz, ganz ruhig, meine Tonlage war auch okay. Ich habe ihn nicht angeschrien.“

Laut Schlager ging es jedoch bei der Szene gar „nicht um eine Beleidigung, sondern um die konfrontative Art, mit der Zsolt Löw auf mich zugestürmt ist. Das ist nach Regelwerk eine Rote Karte.“ Warum? „Wir haben hier auch dem Amateurfußball gegenüber eine Vorbildfunktion.“

Manuel Gräfe: „Kontakt ja, Foul nein“

Müller bezeichnete das Fallen von Nationalmannschafts-Kollege Hofmann als „clever gemacht“. Ähnlich formulierte es nach dem Spiel Manuel Gräfe (49). Der Ex-Schiedsrichter übte aber auch harte Kritik am Unparteiischen Daniel Schlager. „Strafstoß Bayer: clever gemacht von Hoffi, junger SR+VAR reingefallen“, schrieb Gräfe bei X (vormals Twitter). Seine Einschätzung: „Kontakt ja, Foul nein.“

Laut Gräfe, der 268 Bundesligaspiele in seiner Karriere geleitet hat, war es eine Schwalbe vom deutschen Nationalspieler. Hofmann habe seinen Körper und sein Bein nur für den Kontakt nach vorne gebracht. Er habe es auf den Sturz angelegt, der gar nicht durch den Kontakt zustande gekommen sei. Also eine klare Fehlentscheidung!

Den Post von Manuel Gräfe seht ihr hier:

Der kritisierte Schlager kam zu einer anderen Einschätzung. Er habe die Aktion auf dem Feld „nicht wahrgenommen“. Dann habe sich der VAR gemeldet und einen „klaren Treffer“ erkannt. Bei der Ansicht der Bilder sei für ihn dann relativ schnell klar gewesen, dass sich die Beschreibung des VAR-Kollegen mit den Bildern decke, so Schlager. Das Hinfallen des Spielers Hoffmann passe für ihn zum Treffer. Fragwürdig in diesem Zusammenhang: Warum schaute er sich die Szene in nur einer Kameraperspektive vier Sekunden lang an?

Jonas Hofmann, der auf einen ganz leichten Bluterguss an seiner Wade verwies, sprach derweil von einem klaren Elfmeter: „Gar kein Zweifel, da braucht man kein großes Thema draus zu machen. Ich weiß, das sieht manchmal komisch aus, aber ...“

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„Der Schiedsrichter wird Argumente finden und sich aufs Blut für seine Entscheidungen verteidigen“, sagte derweil Müller sichtlich angefressen: „So wird er das auch machen vor dem Freistoß.“ Vor dem 1:1 durch Aljeandro Grimaldo hatte Müller den Leverkusener Torschützen nach Ansicht von Schlager gefoult. Müller bewertete auch diese Szene anders: „Mein Argument ist mein blauer Zeh. Es ist ein Drüberhalten, eine offene Sohle, auch wenn er früher am Ball ist.“

Schlager übrigens brachte nicht zum ersten Mal die Bayern-Verantwortlichen gegen sich auf. Bereits in der vergangenen Saison war der damalige Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (36) beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach überhaupt nicht mit der Schiedsrichter-Leistung einverstanden gewesen. „Jede kleine Situation, die man 50/50 entscheiden kann, hat er alle für Gladbach entschieden. Jede einzelne!“, schimpfte Nagelsmann. Jetzt brachte Schlager die Bayern erneut auf die Palme. (are/sid/dpa)