Der FC Bayern München ging personell angeschlagen in das Bundesliga-Spiel beim FC Augsburg. Der Rekordmeister feierte einen glücklichen 3:2-Sieg, konnte sich dabei mehrmals beim VAR bedanken. Und doch sieht nicht alles rosig aus.

In der 5. Minute der erste Aufreger in Augsburg: Ein langer Ball der Augsburger landet an der Strafraumgrenze der Bayern. Und springt Mathijs de Ligt im Zweikampf mit Ermedin Demirovic unglücklich an den Arm – die Gastgeber reklamieren sofort. Schiedsrichter Christian Dingert zögert kurz, entscheidet dann auf Strafstoß!

Zweimal VAR-Glück für die Bayern

Es folgen lange Diskussionen und auch der VAR wird eingeschaltet. In der Wiederholung ist gut zu erkennen, dass der Niederländer klar außerhalb des Strafraums steht. Es gibt zu Recht Freistoß. De Ligt sieht zudem Gelb, der Freistoß von Ruben Vargas (25) landet in der Mauer.

12. Minute, der zweite VAR-Aufreger in Augsburg! Und diesmal liegt der Ball im Bayern-Tor. Nach einer Flanke von Iago steht Elvis Rexhbecaj am langen Pfosten blank und ballert den Ball von links ins lange Eck. Das Stadion steht kopf, doch nicht lange: Die Fahne des Assistenten geht hoch. Abseits? Das checkt der VAR. Und zwar ziemlich lange. Nach mehreren Minuten steht fest: kein Tor.

Wie knapp das Ganze war, zeigt dieses Bild:

Die Bayern im Glück, spielen zudem schwach. Doch nach 20 Minuten werden sie stärker. Und wenig später klingelt es im Kasten der Augsburger.

In der 23. Minute jubeln die Gäste! Aleksandar Pavlovic, für den verletzten Joshua Kimmich im Team, erzielt sein erstes Tor für den Rekordmeister. Aus dem Gewühl trifft der Bayern-Youngster zur Führung.

Doch wenig später folgt der Bayern-Schock: Kingsley Coman hat sich in der Entstehung des Treffers verletzt, bleibt unter Schmerzen auf dem Rasen liegen. Der verletzungsanfällige Franzose kann nicht mehr auftreten, wird von zwei Betreuern gestützt in die Kabine gebracht. Das Stadion verließ Coman später auf Krücken. „Wir werden morgen die Bänder im Knie checken. Ich kann nicht spekulieren, aber es ist extrem schmerzhaft gerade“, sagte Tuchel dem TV-Sender „Sky“.

Das sah gar nicht gut aus – und verschärft die Personalsituation der Bayern, bei denen schon Kimmich, Konrad Laimer und Dayot Upamecano verletzt fehlen, zudem weilen Min-Jae Kim und Noussair Mazraoui beim Asien- bzw. Afrika-Cup. Ein weiterer Ausfall würde die Münchner zwei Wochen vor dem Bundesliga-Gipfel bei Bayer Leverkusen und dem folgenden Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Lazio Rom angesichts der langen Ausfallliste besonders hart treffen.

Kurz vor der Pause erhöht Alphonso Davies mit einem Schuss aus 20 Metern mit seinem schwachen rechten Fuß auf 2:0 und bringt die Bayern damit vermeintlich auf die Siegerstraße, doch nach dem Wechsel schlägt Augsburg zurück. In der 52. Minute flankt Kevin Mbabu auf Demirovic und der verkürzt auf 1:2.

Nach einer Stunde dann wieder VAR-Aufregung! Harry Kane steht vermeintlich im Abseits, schiebt den Ball ins leere Tor ein. Die Bayern protestieren und Dingert geht wieder raus an den TV-Monitor. Kane stand zwar im Abseits, der Ball kam aber nicht von Jamal Musiala, sondern von einem Abwehrspieler – der Treffer zählt, 3:1 für die Bayern. Die Vorentscheidung?

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Es sieht zunächst so aus, denn die Augsburger können kein Kapital aus dem VAR schlagen. Der Videobeweis ist auch einmal auf Augsburger Seite. In der 88. Minute gibt es nach einer Faustabwehr von Manuel Neuer Elfmeter für die Gastgeber. Sven Michel schnappt sich den Ball, aber Neuer taucht in die linke Ecke ab und wehrt den Schuss ab. Es bleibt beim 3:1. In der 93. Minute dann schon wieder Elfer für Augsburg. Diesmal unstrittig nach einem Foul von Müller. Und diesmal verwandelt Demirovic zum 2:3 aus Augsburger Sicht.

Dann noch mehr Ärger für die Bayern: Auch Pavlovic muss in der 97. Minute verletzt runter. Die Bayern spielen die letzten Sekunden in Unterzahl. Doch die Bayern retten den Sieg über die Zeit.

So holen die Bayern drei Punkte in Augsburg und hoffen auf einen Ausrutscher von Bayer Leverkusen am Samstagabend gegen Borussia Mönchengladbach. In der Live-Tabelle beträgt der Rückstand auf die Werkself nur noch einen Zähler.