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FC Bayern MünchenOffizielle Entscheidung zu Boateng-Comeback gefallen

Jérome Boateng bekommt wohl keinen neuen Vertrag beim FC Bayern.

Jérome Boateng bekommt wohl keinen neuen Vertrag beim FC Bayern.

Aus dem spektakulären Bayern-Comeback von Jérome Boateng wird nichts. Trainer Thomas Tuchel gibt Einblicke in den Abwägungsprozess. Die nächste Chance auf einen neuen Verteidiger ist nicht fern.

Der FC Bayern München hat sich gegen ein spektakuläres Comeback von Jérome Boateng entschieden.

Der deutsche Fußball-Serienchampion erklärte am Freitag (6. Oktober 2023), dass der 35 Jahre alte Innenverteidiger nicht in den Kader zurückkehren wird. Boateng dürfe sich aber weiter beim FC Bayern fit halten, wenn er dies wünsche. Seine körperliche Verfassung sei gut, hieß es.

FC Bayern: Hoffnung auf Rückkehr der Innenverteidiger

Die Bayern schrieben auf ihrer Seite: „Jérome Boateng wird nicht in den Kader des FC Bayern München zurückkehren. Dies hat der FC Bayern München an diesem Freitag entschieden und dem langjährigen Bayern-Profi mitgeteilt.“

Alles zum Thema Thomas Tuchel

Trainer Thomas Tuchel hatte zwei Tage vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den SC Freiburg betont, dass man „gemeinsam“ zu einem Ergebnis kommen müsse. „Es hat nicht nur eine sportliche Komponente, diese Entscheidung. Deshalb ist es wichtig, dass wir es zusammen entscheiden“, sagte Tuchel über die heikle und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierte Personalie.

Der langjährige Bayern-Star Boateng, der zuletzt wegen eines Strafprozesses im öffentlichen Fokus stand und das bei dem neu aufgerollten Verfahren zwangsläufig wieder tun wird, trainierte seit Sonntag in dieser Woche wiederholt an der Säbener Straße mit.

Durch den Verzicht auf eine Verpflichtung geht der FC Bayern weiteren Debatten aus dem Weg, denn die Rückhol-Idee hatte Kritik hervorgerufen.

Boateng sei ein „extrem verdienter Spieler des Klubs“ und habe Bedarf auf Teilnahme an Mannschafts-Trainingseinheiten gehabt, sagte Tuchel. Zudem habe der FC Bayern angesichts vom Ausfall der kompletten Innenverteidigung im Pokal-Spiel bei Preußen Münster „eine absolute Notsituation“ gehabt.

„Das war die Grundlage. Auf dieser Grundlage ist ein bisschen Zeit vergangen, wir sind schlauer als vorher“, sagte Tuchel. Die Münchner gaben am Freitag an, dass sich der am Knie verletzte Niederländer Matthijs de Ligt auf „dem Weg der Besserung“ befinde. Und die Schambeinprobleme bremsen Verteidigerkollegen Dayot Upamecano offenbar nicht so stark, wie man es zwischenzeitlich befürchten musste.

„De Ligt fehlt noch, das dauert länger, als wir gedacht haben. Das ist sehr schmerzempfindlich, obwohl Matthijs eigentlich nicht schmerzempfindlich ist“, sagte Tuchel. „Dayot Upamecano und Minjae Kim sind – toi, toi, toi – unverletzt.“ Tarek Buchmann (18) könnte nach seinem Muskelbündelriss allmählich zu einem Backup werden.

Tuchel verwies vor dem Votum gegen Boateng darauf, dass ein Fußballverein und er als sportlich Verantwortlicher sich wünschen würden, „dass ohne Vorverurteilung und ohne sonstige Dinge auch Fußballentscheidungen einfach nur Fußballentscheidungen sein können“. Der Verteidiger hatte bereits von 2011 bis 2021 beim FC Bayern gespielt.

Boateng steht weiter vor Gericht

Die Aussage von Bayern-Sportdirektor Christoph Freund, das Gerichtsverfahren sei Boatengs „private Geschichte“, wies die Opfervertretung „Weißer Ring“ scharf zurück: „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern ein massives gesellschaftliches Problem.“

Zuletzt war Boateng, der bei Olympique Lyon nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag erhalten hatte, vereinslos. Deshalb wäre eine Verpflichtung möglich gewesen. Die nächste Option auf einen neuen Verteidiger gibt es im Winter.

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Die überraschende Idee, den zweimaligen Triplesieger Boateng zum FC Bayern zurückzuholen, hatte Kritik hervorgerufen. Denn im öffentlichen Fokus war zuletzt weniger der Sportler, sondern vor allem der Privatmann Boateng präsent. Dieser steht vor einem neuen Strafprozess in Bayern, weil ihm vorgeworfen wird, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben. Boateng beklagt ein unfaires Verfahren und eine Vorverurteilung.

Wegen der Vorwürfe wurde der Fußballer im Vorjahr wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt. Das Bayerische Oberste Landesgericht hat eine Verurteilung von Boateng jedoch jüngst wegen eklatanter Rechtsfehler „in vollem Umfang“ aufgehoben. Der Prozess wird neu aufgerollt. (dpa)