Joshua Kimmich äußert sich in einer kontroversen Debatte. Der Nationalspieler begründet seinen Impfverzicht gegen das Coronavirus. Auch Manuel Neuer und Thomas Müllern bezogen Stellung.
„Es ist ein schmaler Grat“FC Bayern: Müller und Neuer sprechen über Kimmichs Impf-Ablehnung
München. Die Erklärung von Bayern-Star Joshua Kimmich (26), sich bisher nicht gegen Corona impfen zu lassen, wühlt die Fans auf. Selbst innerhalb der Münchner Mannschaft können viele die Haltung des Nationalspielers nicht verstehen. Und Kimmich ist ja nur einer von fünf Akteuren, die bisher eine Impfung abgelehnt haben.
Bei Mitspieler Thomas Müller (32) ruft das gemischte Gefühle hervor. „Als Freund ist das eine absolut akzeptable Entscheidung. Das soll jeder für sich selbst entscheiden. Als Teamkollegen, wenn man auf das schaut, was für alle drum herum vielleicht besser wäre, ist zumindest die wissenschaftliche Meinung und auch meine Meinung, dass das Impfen besser wäre“, sagte er bei Sky.
Er selbst sei ein „Impf-Freund“, betonte Müller. Er hoffe deswegen, „dass sich die Spieler, die jetzt noch nicht geimpft sind, das noch anders überlegen“. Man wolle schließlich „aus dieser Corona-Phase rauskommen. Von meinem Wissensstand her ist die Impfung dafür die beste Möglichkeit.“
Gleichzeitig warb der Angreifer auch um Verständnis für Kimmich. „Man muss versuchen, das zu respektieren. Es ist ein schmaler Grat, eine ethische oder eine moralische Diskussion“, so Müller. Die Entscheidung von Kimmich sei auf „menschlicher Ebene nachvollziehbar“.
Manuel Neuer: Impfen ist Voraussetzung für Fan-Rückkehr
Auch Kapitän Manuel Neuer (35) hat nur bedingt Verständnis für Impf-Verweigerer im Team. „Ich habe mich impfen lassen und ich denke, dass es für uns auch alle unabdingbar ist, dass wir heute so viele Zuschauer in Arena hatten“, sagte der Keeper. „Aber das ist die Sache von jedem selbst.“ Auf die Frage, ob er versuche, Kimmich von einer Impfung zu überzeugen, sagte Neuer: „Wir haben Mediziner und Ärzte, denen wir vertrauen, und die leisten auch ihre Arbeit dazu.“
Auch Aushilfs-Coach Dino Toppmöller (40), der an der Seitenlinie den positiv auf Corona getesteten, doppelt geimpften Cheftrainer Julian Nagelsmann (34) vertrat, äußerte sich. „Ich habe mich impfen lassen, weil ich der Überzeugung bin, dass es besser ist, das zu tun. Jeder Spieler hatte die Möglichkeit, mit unserem Internisten zu sprechen, um sich zu informieren und über den Impfstoff aufzuklären. Joshua hat sich dagegen entschieden - das ist seine Entscheidung.“