Gefeierter Auftritt im Doppelpass„Diese Fehler“: Daum zerlegt Mannschaftsteil des FC Bayern

Fußballtrainer Christoph Daum im Doppelpass.

Christoph Daum zu Gast im Sport1-Doppelpass am 22. Oktober 2023.

Am Sonntag war Ex-Köln-Trainer Christoph Daum zu Gast im Doppelpass bei Sport1. Er wurde gefeiert für seine klaren Aussagen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Das war ein guter, erfrischender Auftritt von Christoph Daum (69). Der Trainer, der unter anderem für den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen oder Eintracht Frankfurt gearbeitet hat, wurde von den Fans im Studio gefeiert.

Daum sprach über seine Krebserkrankung, den FC Bayern München und den Titelkmapf gegen Bayer Leverkusen. Nach vielen Aussagen erhielt er tosenden Applaus vom Publikum.

Christoph Daum spricht über seine Krebserkrankung

... über seine Krebserkrankung: „Den Umständen entsprechend geht es mir gut. Ich habe immer gelernt, zu kämpfen. Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht. Ich gehe mit Überzeugung daran und vertraue den Ärzten und der Forschung, die Fortschritte macht. Ich muss nur ein bisschen durchhalten, in zwei Jahren haben wir vielleicht das Medikament, dass mir helfen kann.“

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... über den Fall Mazraoui beim FC Bayern: „Ich hätte mir auch deutlichere Worte gewünscht. Der Spieler hätte sich entschuldigen müssen. Das wäre für das Ansehen von Bayern München wichtig gewesen. Und ein ganz klares Statement: Was die Hamas gemacht hat, ist für uns ein No-Go.“

... über FC Bayern sportlich: „Das Spiel gegen Mainz hat gezeigt, dass es weiter Stellschrauben gibt, wo sie im Defensivbereich nachbessern müssen. Aber bei den Abwehrfehlern, die da gemacht werden, da kannst du zehn Abwehrspieler noch dazukaufen, das würde nichts bringen. Man darf einfach diese Fehler nicht machen. Beim ersten Gegentor ist der Laimer viel zu weit weg. Scheißegal, dass er kein Rechtsverteidiger ist, wenn ich spiele, muss ich die beste Leistung bringen. Ich kann doch nicht sagen: Ich bin kein Rechtsverteidiger, lass mich draußen.“

... über das Comeback von Manuel Neuer, auch in der Nationalmannschaft: „Wie es aussieht, wird er ja jetzt bei den Bayern zurückkehren. Dann muss man abwarten, welche Leistung er bringt. Alle Begegnungen, die ich mit ihm hatte, haben gezeigt: Er ist in sich ruhend, lässt sich durch Meinungen nicht aus der Ruhe bringen. Bei der Einstellung, was das Mentale angeht, ist er top. Die sportliche Leistung kann ich aktuell nicht bewerten. In der Nationalmannschaft gibt es zudem viel größere Baustellen als die Torhüter-Position. Da sind wir richtig gut bestückt.“

... über Bayer Leverkusen und seinen Sohn Marcel Daum, der dort als Analyst arbeitet – ist der Klub reif für den Titel: Daum musste lachen: „Leverkusen hat wieder einen Daum. Aber das reicht nicht, sie sind auf einem guten Weg. Wie sie auftreten, da muss ich sagen: Die Meisterschaft geht nur über Leverkusen. Sie haben vier Volltreffer verpflichtet. Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen. Für mich ist Bayer ein ganz heißer Titelkandidat. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie mal die Meisterschaft gewinnen könnten.“

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... über die verpasste Meisterschaft 2000 am letzten Spieltag mit Bayer in Unterhaching: „Mein Wortschatz reicht nicht aus, um die Enttäuschung zu beschreiben. Am liebsten hätte ich es gehabt, dass die Erde aufgehen würde und ich wäre verschwunden. Wir haben eine Saison daraufhin gearbeitet und haben uns nicht belohnt mit der Meisterschaft, weil uns mentale Stärke gefehlt hat. Das hat Bayer Leverkusen aber nun gelernt. Xabi Alonso ist da, mit vielen Endspielen, die er schon absolviert hat. Er ist weiter als ich damals. Hoffentlich schafft er mit seiner Einstellung und Erfahrung, die Meisterschaft nach Leverkusen zu holen.“

... über die Stärken von Bayer: „Alonso kann den Spielern viele Dinge zeigen, weil er auch noch gut mittrainiert. Er ist ein Volltreffer. Hinzu kommt: Tah spricht auf einmal und organisiert die Abwehr. Davor ein Xhaka, der nicht nur Wirtz, sondern die ganze Mannschaft stabiler macht. Und vorne Boniface – auch ein Volltreffer.“

... über die Beziehung zu Uli Hoeneß – Daum lacht: „Das muss man sich mal vorstellen, wir haben unseren Frieden geschlossen.“