Mehmet Scholl beendet seine Karriere 2007 im Alter von 36 Jahren. Eigentlich hätte er weiterspielen wollen, doch Uli Hoeneß hatte Scholls Karriereende in Eigenregie beschlossen.
„Papa, ich bin 36“Hoeneß beendete Karriere von Bayern-Star ohne dessen Wissen
Jonas Hector (32) verkündete am Samstag (22. April 2023), dass er zum Saisonende seine Karriere beenden wird. Als Profi spielte er nur für den 1. FC Köln, trug den Geißbock 13 Jahre auf der Brust.
Das Ende seiner Laufbahn verkündete der 32-Jährige aus freien Stücken, ganz anders war das bei einer Legende des FC Bayern München.
Mehmet Scholl: „Ich war topfit“
Im Mai 2007 absolvierte der Flügelspieler sein letztes von insgesamt 469 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister, im August gab er dann sein Abschiedsspiel gegen den FC Barcelona (0:1). Dabei hätte der heute 52-Jährige eigentlich gerne weitergespielt und war zu dem Zeitpunkt – nicht wie häufiger in seiner Karriere – nicht verletzt.
Denn wie Scholl im Podcast „Einfach mal Luppen“ von Felix (32) und Toni Kroos (33) erzählte, verkündete Ex-FCB-Präsident Uli Hoeneß (71) ohne das Wissen des gebürtigen Karlsruhers dessen Karriereende.
Scholl erzählte: „Ich war topfit, ich war Joker, hatte noch ein halbes Jahr Vertrag. Immer, wenn ich reinkam, konnte ich noch irgendetwas bewegen.“
Mehmet Scholl erfährt von Karriereende von Medienvertreter
Schon Ende 2006, genauer gesagt rund um das Weihnachtsfest, hatte er einen Anruf eines Medienvertreters erhalten, der ihm zum Abschiedsspiel gegen Barcelona gratulierte.
Scholl sei aus allen Wolken gefallen: „Ich fragte, woher sie das wüssten: ‚Uli Hoeneß hat es schon auf einer Bayern-Weihnachtsfeier verkündet.‘“ Hoeneß, den Scholl auch liebevoll „Papa“ nannte, habe er daraufhin angerufen.
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Hoeneß habe dann zu ihm gesagt: „Pass auf: Kein älterer Spieler weiß, wann es vorbei ist. Wenn du jetzt aufhörst, kommst du aus der Nummer super raus. Vertrau mir einfach und hör auf. Und untersteh dich, du gehst auch zu keinem anderen Verein.“
Mehmet Scholl zu Uli Hoeneß: „Papa, ich bin 36“
Scholl entgegnete daraufhin: „Papa, ich bin 36. Kann ich das vielleicht selbst verkünden?“ Hoeneß habe nur noch gesagt, dass man darüber reden könne.
Am Ende beendete Scholl nach der Saison aber wirklich seine Karriere und bereut diesen Schritt auch 16 Jahre später nicht. Nach seiner aktiven Laufbahn probierte sich der Ex-Nationalspieler (36 Länderspiele) als Trainer in der Bayern-Jugend (2008/09) und bei den Amateuren (2009/10 und 2012/13) aus.
Von 2008 bis 2017 war er TV-Experte bei der ARD. Zuletzt hatte sich Scholl rund ein Jahr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, da er laut eigener Aussage eine gewisse Leere in Sachen Fußball empfand. (tsc)