„Zu wenig gearbeitet“Hoeneß tritt gegen Tuchel nach – und geigt Matthäus die Meinung

Max Eberl im Gespräch mit Uli Hoeneß.

Max Eberl am 27. Juli 2024 im Gespräch mit Uli Hoeneß. Der Bayern-Ehrenpräsident zeigt sich vor dem Saisonstart angriffslustig.

Uli Hoeneß in Redelaune: Bei einem Termin stichelt der Bayern-Ehrenpräsident gegen Thomas Tuchel – und geigt Matthäus die Meinung.

Die berühmte „Abteilung Attacke“ lebt: Uli Hoeneß zeigt sich gut eine Woche vor dem Saisonstart in Angriffslaune. Der Ehrenpräsident des FC Bayern geht optimistisch in die Saison – und tritt gegen Thomas Tuchel nach.

„Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr wieder oben stehen. Wenn wir wieder so Fußball spielen, wie wir es können, und nicht ein 2:0 wie in Heidenheim oder Hoffenheim verspielen, wird wieder eine andere Musik gespielt. Die Spieler, die nicht Meister geworden sind, sind sehr sauer“, sagte Hoeneß bei einem Sponsoren-Termin in Rottach-Egern.

Lothar Matthäus geht Uli Hoeneß „auf den Sack“

Wer denn nun Favorit auf den Titel sei? „Der Meister ist immer Favorit, da haben wir uns zehn Jahre mit rumgeärgert“, sagte Hoeneß mit einem Schmunzeln in Richtung Bayer Leverkusen: „Jetzt sollen sie es machen.“

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Hoeneß ist jedoch überzeugt, dass es unter dem neuen Trainer Vincent Kompany nach einem völlig verkorksten Jahr wieder aufwärts geht. Er habe Kompany „kennengelernt. Und da wird gearbeitet, das ist etwas, was uns gefehlt hat“, betonte Hoeneß.

Nanu? Wurde unter Thomas Tuchel etwa nicht gearbeitet? Auf die Nachfrage, ob er das auf die vergangene Saison unter Tuchel beziehe, sagte Hoeneß: „Im Allgemeinen sage ich das, was ich meine, es ist scheinbar zu wenig gearbeitet worden.“

Wieder einmal übte er auch Kritik an Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Der sei „für die Baustellen zuständig, das geht mir langsam auf den Sack. Ich weiß, welche Spieler wir am 1. September haben.“

Matthäus hatte zuletzt Hoeneß' öffentliche Kommentare zur Transferpolitik der Bayern kritisiert. „So wie Uli Hoeneß vor einem Jahr mit seinen Aussagen Richtung Tottenham Kane teurer gemacht hat, so macht er jetzt mit seinen öffentlichen Ansagen über Verkäufe die eigenen Spieler billiger“, hatte der DFB-Rekordspieler der „Sportbild“ gesagt.

Man habe jetzt schon „gut aufgerüstet“, betonte Hoeneß. Bislang haben die Bayern für rund 130 Millionen Euro Joao Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito verpflichtet. Zudem ist Josip Stanisic nach seiner Leihe zurück.

Dass seine jüngste Aussage, es müssten noch Spieler verkauft werden, bevor Sportvorstand Max Eberl neue Transfers tätigen könne, als Machtwort interpretiert wurde, bezeichnete Hoeneß als „Schwachsinn“. Er habe nur „mitgeteilt, was der Aufsichtsrat beschlossen hat. Es gibt einen Beschluss: Wenn neue Spieler kommen, muss verkauft werden, ihr müsst lernen zuzuhören und die Wahrheit zu schreiben“, schimpfte er mit Blick auf die Medien.

Der FC Bayern startet am 16. August im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm in die neue Saison. Am 25. August steht das erste Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg auf dem Programm. Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sind noch dabei, den Luxus-Kader umzubauen.

Einige Stars, wie etwa Leon Goretzka, Matthijs de Ligt, Kingsley Coman, Serge Gnabry oder Alphonso Davies sollen verkauft werden. Der geplante Transfer von Nationalspieler Jonathan Tah von Bayer Leverkusen ist dagegen geplatzt. (are/sid)