Deutliche Kritik an der Personalplanung des FC Bayern: Mario Basler hat besonders eine im vergangenen Transfer-Sommer in München getroffene Entscheidung hinterfragt.
„Den hat man vom Hof gejagt“Mario Basler kritisiert schlimmen Bayern-Fehler – Urbig als „großer Nachteil“
von Béla Csányi (bc)
Die Titel-Flaute neigt sich beim FC Bayern dem Ende! Nach dem demütigenden Jahr komplett ohne Silberware in den Klub-Vitrinen rückt die Meisterschaft in München immer näher.
Der Gewinn der Bundesliga sorgt bei den erfolgsverwöhnten Bayern allerdings maximal für das Prädikat „Soll erfüllt“ – Euphorie löst die Spielzeit mit dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal und dem Scheitern im Viertelfinale der Champions League an der Säbener Straße nicht aus.
Mario Basler blickt besorgt auf Bayern-Baustelle
Entsprechend sind rund um die Bayern trotz acht Punkten Vorsprung nach dem 30. Spieltag immer lautere kritische Töne zu vernehmen.
Sky-Experte Lothar Matthäus (64) bemängelte in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender, dass die Klub-Verantwortlichen im vergangenen Jahr die Verpflichtung von Innenverteidiger Jonathan Tah (29) nicht über die Bühne gebracht hatten. Er urteilte: „Die Defensive ist eine Baustelle.“
Genau die hat in Mario Basler (56) nun ein zweiter ehemaliger Star der Münchner genauer unter die Lupe genommen. In seinem Podcast „Basler Ballert“ sprach er zwar andere Personalien an, die Schlussfolgerung war jedoch dieselbe: Die Abwehr ist nicht optimal besetzt!
„Ich fand auch, damals de Ligt hätte man nicht abgeben dürfen. Für mich war das der beste Innenverteidiger. Aber den hat man dann vom Hof gejagt“, ärgerte sich Basler.
Der Niederländer Matthijs de Ligt (25) war im Sommer 2024, nur zwei Jahre nach seiner Verpflichtung, für 45 Millionen Euro an Manchester United verkauft worden. Zwei Jahre zuvor hatten die Bayern noch 67 Millionen Euro an Juventus Turin gezahlt und den Spieler mit einem extrem lukrativen Vertrag ausgestattet.
Die mit der Ablöse verbundenen extrem hohen Erwartungen hatte der bei Heimatverein Ajax einst als Wunderkind gefeierte Holländer (schon mit 18 zum Kapitän ernannt) allerdings nicht erfüllen können. Seine durchwachsene vergangene Saison gipfelte in einer ernüchternden EM 2024 in Deutschland, bei der er in keinem der sechs Oranje-Spielen zum Einsatz kam.
Mario Basler vermisst Ausstrahlung bei Jonas Urbig
Die verbliebenen zentralen Abwehrleute Min-Jae Kim (28), Dayot Upamecano (26) und Eric Dier (31) überzeugen Basler allerdings nur bedingt. „Die Probleme sind hinten beim FC Bayern, nicht offensiv“, sagte er über die Notwendigkeiten für die anstehende Transfer-Phase.
Ebenfalls nicht zufrieden zeigte sich Basler mit Manuel Neuers (39) aktuellem Vertreter Jonas Urbig (21), den er zuletzt bereits mit einem fiesen Spruch bedacht hatte. Dem im Winter vom 1. FC Köln verpflichteten Torhüter bescheinigte er zwar Talent, allerdings auch noch fehlende Ausstrahlung, die sich beim Königsklassen-Aus gegen Inter Mailand bemerkbar gemacht habe.
„Ein Oliver Kahn oder ein Manuel Neuer, die sind halt mal aus dem Strafraum oder von ihrer Linie runter, da hat es auch mal gescheppert. Bei Urbig ist das nicht so und deswegen war das natürlich auch schon ein großer Nachteil für Bayern“, legte sich Basler fest.