Manuel Neuer ist beim FC Bayern mit einem Tor-Spektakel nach langer Verletzungspause zurückgekehrt. Für Gesprächsstoff sorgten vor der Pause allerdings vor allem gleich drei Rote Karten.
Torfestival bei Neuer-ComebackDarmstadt-Holzfäller ziehen Doppel-Notbremse – Blitz-Rot für Kimmich
von Béla Csányi (bc)
Spektakel-Spiel beim ersehnten Comeback von Nationaltorhüter Manuel Neuer! Im ersten Bayern-Spiel nach 350 Tagen ohne den lange verletzten Kapitän ging es am Samstag (28. Oktober 2023) gegen Darmstadt 98 (8:0) drunter und drüber. Neuer war dabei bis auf wenige Szenen aber nur Statist.
Stattdessen gab es vor der Pause zwar reichlich Karten, aber keine Tore und kaum Bewährungschancen für Neuer. Nach dem Seitenwechsel lief dann die Bayern-Offensive warm und schoss den überforderten Aufsteiger einen Kantersieg heraus. „Es war ein sehr emotionaler Tag. Auch ich war mal positiv aufgeregt“, sagte Neuer nach dem geglückten Comeback.
Erste Neuer-Halbzeit ohne Tore und mit drei Platzverweisen
Dass Neuer als Führungsfigur und ordnende Hand in München dringend benötigt wird, machte beim Comeback ausgerechnet Joshua Kimmich deutlich, der den lange verletzten Nationalkeeper in den vergangenen Monaten immer wieder als Kapitän vertreten hatte.
Gerade mal 180 Sekunden waren gespielt, als der Mittelfeldspieler im Aufbau den Ball vertändelte und mit einer Notbremse kurz vor dem Strafraum alles noch viel schlimmer machte. Glatt Rot! Besonders bitter: Kimmich fehlt damit auch kommende Woche im Bundesliga-Knaller bei Borussia Dortmund.
Die Szene schlug daher auch bei Trainer Thomas Tuchel (50) auf die Stimmung, der wild auf Schiri Martin Petersen (38) einredete und sich Gelb abholte. Dessen Platzverweis-Entscheid brachte den Coach jedenfalls deutlich mehr auf die Palme als die vorige Kritik von Sky-Experte Dietmar Hamann (50), die Tuchel am Freitag noch weggelacht und Hamann dabei als „nicht wichtig genug“ verspottet hatte.
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Anders als Hamann, der kurz darauf noch einmal gegen die Bayern nachgekartet hatte, reagierte Schiri Petersen anschließend ganz in Tuchels Sinne.
Noch vor dem Pausenpfiff spielten die Münchner plötzlich in Überzahl, weil sich Klaus Gjasula (21.) gegen Konrad Laimer und Matej Maglica (41.) gegen Harry Kane nur noch mit Notbremsen zu behelfen wussten – Doppel-Rot für das Darmstadt-Duo. „Die erste Halbzeit war skurril. Drei Rote Karten, boah, das war schon Wahnsinn“, staunte Neuer nach Abpfiff.
Bayern zerlegt Darmstadt – Kane trifft von der Mittellinie
In Über-, Gleich- und Unterzahl hatte sich der Aufsteiger vor der Pause noch wacker geschlagen, zerfiel nach dem Seitenwechsel dann aber komplett in seine Einzelteile. Aus bester Zuschauer-Position war Neuer nur noch mit jubeln beschäftigt, während die Offensiv-Kollegen die Lilien nach Lust und Laune zerrupften.
Binnen 25 Minuten klingelte es sieben (!) Mal, alle Offensiv-Kräfte durften sich vorne mal in Szene setzen. Überragend dabei der Mittellinien-Treffer von Harry Kane, der Neuers Gegenüber Marcel Schuhen beim 5:0 in der 69. Minute düpierte.
Der Engländer hatte den Torreigen in der 51. Minute auch eingeleitet, später schraubten Leroy Sané (56. und 64.), Jamal Musiala (60. und 76.) und Thomas Müller (71.) das Ergebnis in luftige Höhen. Kane sorgte schließlich in der 88. Minute noch für den 8:0-Schlusspunkt.