Thomas Tuchel legt beim FC Bayern München los. Vor dem ersten Training am Montag an der Säbener Straße sprach der neue FCB-Trainer auf der Pressekonferenz. EXPRESS.de hat die wichtigsten Aussagen.
Bei Trainer-VorstellungKahn wehrt sich entschlossen gegen Vorwurf – Tuchel dementiert Gerücht
von Béla Csányi (bc)
Spielfreier Samstag in der Fußball-Bundesliga – aber Thomas Tuchel (49) muss an seinem ersten Arbeitstag beim FC Bayern trotzdem ran. Gemeinsam mit seinen neuen Bossen Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) stand der Nachfolger von Julian Nagelsmann (35) auf seiner Antritts-Pressekonferenz Rede und Antwort.
Am späten Donnerstagabend (23. März) schlug der Bundesliga-Hammer ein: Nagelsmann muss seinen Posten räumen, Tuchel übernimmt. Am Folgetag machte der FC Bayern die Meldungen offiziell, jetzt gab es am Samstag (25. März) die ersten Tuchel-Stimmen.
Thomas Tuchel beim FC Bayern hungrig auf Titel
Der neue Trainer, der seine Assistenten Zsolt Löw (43) und Arno Michels (55) mit nach München bringen wird, stellte sofort klar: Bei den drei noch ausstehenden Titel-Entscheidungen will er mit dem FC Bayern voll mitmischen. „Wenn du in der Verantwortung stehst, stehst du in der Verantwortung“, erklärte Tuchel.
Dabei betonte der neue Coach auch: Druck auf den FC Bayern, dass dieser sich sofort für ihn habe entscheiden müssen, habe er nicht gemacht. „Das liegt uns absolut fern“, versichert er über sich und sein Management, das Gerüchten zufolge auch in Kontakt zu Tottenham Hotspur gestanden habe und die Münchner damit unter Zugzwang gesetzt haben soll.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Oliver Kahn widersprach außerdem dem Vorwurf, er und Hasan Salihamidzic hätten nach der 1:2-Pleite bei Bayer Leverkusen und dem Verlust der Tabellenführung an Borussia Dortmund aus der Emotion heraus gehandelt.
„Das hat mit Panik überhaupt nichts zu tun. Wir haben uns alles genau angeschaut“, versicherte der Vorstands-Boss. Die Mannschaft (Zitat Kahn: „Einer der besten Kader in Europa“) habe aber „unverständliche Schwächen“ gezeigt, die letztlich zum Nagelsmann-Aus geführt hätten.
Die Aussagen zum Bayern-Start von Thomas Tuchel im Überblick
Lesen Sie hier noch einmal die wichtigsten Aussagen von Thomas Tuchel, Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic von der Antritts-Pressekonferenz beim FC Bayern.
- Damit endet die Auftakt-Pressekonferenz von Thomas Tuchel beim FC Bayern. Alles Weitere zum Trainerwechsel beim FC Bayern und den Reaktionen finden Sie wie gewohnt auf EXPRESS.de
- Abschlussfrage zum Trainerteam und zu Torwarttrainer Michael Rechner, der erst vor kurzem auf Wunsch von Julian Nagelsmann geholt wurde. Salihamidzic antwortet klar und deutlich: „Er macht weiter, er ist ein absoluter Top-Mann. Er wird bleiben und mit uns zusammen arbeiten.“
- Die Premier League sieht Tuchel als die Liga „mit der höchsten Herausforderung in Europa“. Eine Antwort auf die Frage, ob Überraschungsteams wie Freiburg oder Union Berlin dort ebenfalls im oberen Tabellendrittel landen würden, verkneift er sich mit einem schelmischen Grinsen.
- Der neue Bayern-Coach weiß, dass bei den drei verbleibenden Titel-Chancen bereits Druck auf ihm lastet. „Wenn du in der Verantwortung stehst, stehst du in der Verantwortung“, weiß Tuchel um die Erwartungshaltung von Tag eins.
- Tuchel wird seine angestammten Assistenten Zsolt Löw und Arno Michels mit nach München bringen. Beide haben ihrem Chef bereits die Zusage für die erneute Zusammenarbeit gegeben, nachdem sie zuvor schon mit nach Paris und London gezogen waren.
- Tuchel stehen nach der Länderspielpause direkt drei englische Wochen mit Pokal und Champions League an. Nicht viel Zeit, für taktische Impulse. Das gilt auch für das Duell gegen den BVB. Zur Not wolle er Samstagvormittag „vielleicht noch eine kleine Einheit reinquetschen“.
- Thomas Tuchel rechnet vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund (1. April) nur mit einer einzigen Trainingseinheit mit dem kompletten Kader, der sich aktuell zu weiten Teilen auf Länderspielreise befindet. „Ich würde gerne ein paar Trainingseinheiten Zeit geben. Ich fürchte nur, es wird keine geben“, schmunzelt er.
- Thomas Tuchel bestreitet Gerüchte, dass er Druck auf den FC Bayern gemacht habe, sich sofort zu entscheiden. „Das liegt uns absolut fern“, versichert er über sich und sein Management.
- Warum ist Thomas Tuchel der Richtige für den FC Bayern? Kahn lobt die „überragenden“ Qualitäten des Trainers.
- Salihamidzic über die Kontaktaufnahme am Dienstag: „Ich habe Dienstagmittag mein Telefon genommen und Thomas angerufen“. Der Sport-Vorstand erinnert sich an seine Begrüßung an den neuen Coach: „Wenn du keinen Bock hast, dann leg auf.“
- Die Bayern-DNA hat der neue Coach schon einmal verinnerlicht: „Es geht ums Gewinnen.“ Tuchel ist sicher: „Man kann mit diesem Kader um jeden Titel spielen.“
- Jetzt sitzt auch Tuchel am Rednerpult. Seine ersten Worte: „Ich bin überzeugt und glaube, dass es eine Ehre und Auszeichnung ist, von Bayern München angefragt zu werden.“
- 12.32 Uhr: Kurze Pause im Pressesaal der Allianz-Arena. In „zwei, drei Minuten“ beginnt dann die Vorstellung von Thomas Tuchel. Unten lesen Sie schon einmal die wichtigsten Aussagen aus dem ersten Teil der Pressekonferenz zum Abschied von Julian Nagelsmann.
FC Bayern: Kahn und Salihamidzic erklären Nagelsmann-Aus
- Salihamidzic versichert zum Abschluss noch mal, dass vor Wochenbeginn „nicht eine Sekunde“ ein Gedanke an eine Nagelsmann-Ablösung verschwendet worden sei. Erst in der Analyse der Leverkusen-Niederlage sei schließlich die Entscheidung gefallen. Das erste Treffen mit Tuchel habe am Dienstag stattgefunden.
- Der FC Bayern habe „alles dafür getan, ihn bestmöglich zu unterstützen“ versichert Kahn. Am Ende habe der Klub aber die beste Entscheidung für die Wahrung seiner sportlichen Ziele getroffen.
- Wie nahm Nagelsmann sein Aus auf? „Er war sehr, sehr offen. Wir haben die Situation genauso erklärt, wie wir sie Ihnen gerade erklären“, berichtet Kahn: „Er hat das aufgenommen, er hat das verstanden.“
- Überzeugung in der Kabine habe offenbar nicht mehr geherrscht. Immer wieder betont der Sport-Vorstand, dass es mit Team und Trainer nicht mehr funktioniert habe. Kahn ergänzt, dass die schon von Salihamidzic angesprochene unpopuläre Entscheidung „nicht jeder sofort versteht“.
- Salihamidzic lobt die „gute und vertrauensvolle Arbeit“ mit Nagelsmann. Er wisse, dass die Trennung „keine populäre Entscheidung“ gewesen sei. Die Konstellation zwischen Mannschaft und Trainer habe zuletzt „nicht mehr gepasst“.
- Die Bundesliga-Bilanz im Jahr 2023 habe den Ausschlag gegeben, bei Nagelsmann den Daumen zu senken: „Das ist nicht unser Anspruch. Die Ziele beim FC Bayern sind immer die höchsten“, stellt Kahn unmissverständlich klar.
- Gegen einen Vorwurf wehrt sich der Vorstands-Boss: „Das hat mit Panik überhaupt nichts zu tun. Wir haben uns alles genau angeschaut.“ Die Mannschaft (Zitat Kahn: „Einer der besten Kader in Europa“) habe aber „unverständliche Schwächen“ gezeigt.
- Kahn über den Nagelsmann-Rauswurf: „Es waren keine einfachen Tage. Gehen Sie davon aus, dass es die eine oder andere Nacht gab, in der ich nicht gut geschlafen habe.“
- Los geht's. Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sind schon einmal auf der Bühne. Zunächst soll es um das Aus von Julian Nagelsmann gehen. Erst danach folgt Part zwei mit der Tuchel-Vorstellung.
- Verfolgen Sie hier am Samstag (25.03.) ab 12 Uhr die Antritts-Pressekonferenz von Thomas Tuchel beim FC Bayern München im Liveticker. EXPRESS.de hält Sie über die Stimmen von Tuchel sowie Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic auf dem Laufenden.
Thomas Tuchel unterschreibt beim FC Bayern bis 2025
Klar ist schon vom ersten Tag an, was Tuchel nach dem Willen der Bayern-Bosse in der vereinbarten Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2025 leisten soll.
Abzulesen ist das aus den Worten, die Vorstandschef Oliver Kahn als Gründe für die zu diesem Zeitpunkt extrem überraschende Trennung des deutschen Rekordmeisters von dem zuvor immer wieder hochgelobten Nagelsmann wählte.